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Fahrbericht Skoda Citigo-e iV: Kostengünstig und alltagstauglich

03.12.2019 10:27 Uhr
Der 36,8-kW-Akku soll für 270 Kilometer (WLTP) reichen.
© Foto: Skoda

Sollte E-Mobilität bezahlbar sein, musste man bisher auf vieles verzichten. Vor allem auf Reichweite. Skoda zeigt hingegen mit dem Citigo-e, dass es alltagstaugliche Stromer schon für kleines Geld gibt.

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Von Mario Hommen/SP-X

Der VW-Konzern will die E-Mobilität richtig ins Laufen bringen. Bei diesem Vorhaben ist eine tragende Rolle auch dem Skoda Citigo zugedacht, der künftig wie seine Schwestermodelle von Seat und Volkswagen eine großzügig dimensionierte Batterie und entsprechende Reichweite zu kleinen Kosten bietet. Kunden, die vom Umweltbonus Gebrauch machen, bekommen bereits für gut 14.000 Euro einen Stromer, der für durchaus mehr als Kurzstreckenfahrten in der Stadt taugt.

Bislang dürfte im Mii-Citigo-Up-Trio allein der Volkswagen-Ableger elektrisch fahren; doch für die Kleinwagenbaureihe sind die Zeiten der Verbrennungsmotoren ab 2020 vorbei. Stattdessen werden nun alle drei und zudem ausschließlich elektrisch angetrieben. Im Vergleich zum Mii ist der 20.950 Euro teure Citigo wenige hundert Euro teurer, im Vergleich zum Up um rund einen Tausender günstiger.

Die Preisunterschiede haben keine Auswirkungen auf die Batteriekapazität, die mit ihren 36,8 Kilowattstunden das derzeit beste Euro-kWh-Verhältnis am Markt bietet. Anders als bis vor kurzem noch der E-Up für 160, reicht der vergrößerte Speicher für mehr als 270 Kilometer WLTP-Reichweite. Das ist ein im urbanen Verkehr bereits großzügiger Puffer, der seinen Nutzer nicht jede Nacht an die Ladesäule zwingt. Und man könnte sogar längere Touren wagen, selbst Fernreisen wären denkbar. Für die rund 500 Kilometer lange Strecke von Hamburg nach Frankfurt würde theoretisch ein Zwischenstopp reichen.

Praktisch kann das natürlich schwieriger werden, denn bei hohem Tempo - 130 km/h sind möglich - lässt der Verbrauch die Reichweite unter 200 Kilometer schrumpfen. Im Stadtverkehr sollten hingegen auch mehr als 300 Kilometer mit einer Akkuladung möglich sein - im Eco+-Modus, mit höchster Rekuperationsstufe, ohne Klimaanlage und bei moderaten Außentemperaturen. Laut Skoda liegt der WLTP-Verbrauch bei 13,5 bis 16,4 kWh auf 100 Kilometer. Nach einem 25-Kilometer-Loop durch Den Haag zeigte der Bordcomputer auf unserer Testfahrt 13,1 Kilowattstunden bei zehn Grad Außentemperatur an. Bei konsequent effizienter Fahrweise wäre auch ein Wert darunter möglich gewesen.


Skoda CitigoE und Superb iV (2020)

Skoda CitigoE und Superb iV (2020) Bildergalerie

Angesichts der 212 Newtonmeter Drehmoment, welche der 61 kW/83 PS starke E-Motor nach geräuschlos aber dennoch lustvoll an die Vorderräder schickt, fällt absolute Disziplin aber schwer. Nach knapp sieben Sekunden stehen 60 km/h auf der Nadel, nach etwas über zwölf Sekunden erreicht der 1,2-Tonner dreistelliges km/h-Niveau. Lästige Schaltarbeit ist dank Ein-Gang-Automatik nicht nötig, selbst das Bremsen lässt sich oftmals vermeiden, denn neben zwei Leistung limitierenden Eco-Modi lassen sich noch vier verschiedene Rekuperationsstufen einstellen. In Stufe 4 übernimmt der Motor den Großteil der Bremsarbeit und generiert dabei gleich noch Strom für den Vortrieb. Gut für die Energiebilanz, gut auch in Hinblick auf den Verschleiß der Bremsen. Egal, ob man nun verschwenderisch oder besonders schonend mit der Energie umgeht - in beide Richtungen kann der Tscheche für gute Laune sorgen. Zumal die Energiekosten grundsätzlich moderat bleiben. Unseren Verbrauch von rund 13 kWh vorausgesetzt, kosten 100 Kilometer weniger als vier Euro.  

Das Nachtanken entsprechender Energiemengen kann sich allerdings hinziehen. Unter Haushaltsstrom sind es fast 13, mit Wallbox rund vier und bei einem Schnelllader mit 40 kW gut eine Stunde - für eine Null-auf-80-Prozent-Ladung. Das ist der eine Haken an der neuen, sauberen Mobilität. Im Alltagseinsatz werden allerdings die meisten Nutzer mit diesen Einschränkungen umzugehen lernen. In der Regel wird man den Citigo des Nachts laden und nur tagsüber fahren.

Basis mit viel Ausstattung

Ein anderer Haken der E-Mobilität sind die Anschaffungskosten, die im Fall des Citigo-e mit 21.000 Euro auf einem für Kleinstwagen eigentlich hohem Niveau liegen. Allerdings wurde mittlerweile ein erhöhter Umweltbonus beschlossen, der im Fall des Citigo den Basispreis um über 6.500 Euro verringert. In der Kosten-Nutzung-Rechnung muss man dem kleinen Skoda zudem eine gute Ausstattung anrechnen, denn bereits die Basisversion Ambiente bietet Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorne, ein Audiosystem, LED-Tagfahrlicht, Nebelleuchten, Automatikgetriebe, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, einen Spurassistenten und zudem Skoda Connect. Letzteres erlaubt per App unter anderem die Fernabfrage des Batteriestatus. Außerdem sind Lademanagement und Prekonditionierung des Innenraums aus der Ferne möglich. Als weiteren Ausstattungsvorteil bietet der Citigo Fondtüren, was vor allem den Alltag mit Kindern erleichtert. Der tschechische Stromer eignet sich deshalb nicht nur als City-, Pendel- oder Zweitwagen, auch für den Familieneinsatz bringt er das nötige Rüstzeug.

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