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Dieselkrise: VW beteiligt sich an technischen Nachrüstungen

27.09.2018 11:00 Uhr
VW gibt Zusagen in der Dieselkrise.
© Foto: picture alliance / Philipp von Ditfurth/dpa

Hinter den Kulissen verhandelt der Verkehrsminister mit den deutschen Autobauern, ob und wie stark sich diese am geplanten Diesel-Paket beteiligen. Nun soll es erste konkrete Angebote der Industrie geben.

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Der Autokonzern Volkswagen hat in der Dieselkrise bei Verhandlungen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) laut einem Medienbericht konkrete Zusagen gemacht. Demnach versprach Konzernchef Herbert Diess, sich an möglichen technischen Nachrüstungen von älteren Dieselautos finanziell zu beteiligen, wie der "Spiegel" am Donnerstag meldete. Außerdem wolle VW ein großes Umtauschprogramm für Autos der Schadstoffklassen Euro 4 und 5 auflegen. Ein Sprecher Scheuers wollte das nicht kommentieren.

Die Position der Autoindustrie war bisher, dass Hardware-Nachrüstungen zu aufwendig und teuer seien. Daher lehnten die Hersteller diese Umbauten am Motor ab. Beim Einbau von Stickoxid-Katalysatoren bestand Diess laut "Spiegel" jedoch mit Blick auf die Aktionäre seines Unternehmens darauf, nur 80 Prozent der Kosten der Nachrüstung zu übernehmen. Diese liegen pro Fahrzeug bei durchschnittlich etwa 3.000 Euro. Damit lehnt er den Plan Scheuers ab, dass die Hersteller die gesamten Kosten tragen sollen.

Scheuer verhandelt mit den drei großen deutschen Herstellern Volkswagen, Daimler und BMW über ein Maßnahmen-Paket, um Diesel-Fahrverbote in Städten zu verhindern. Am (morgigen) Freitag will sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu mit mehreren Fachministern treffen. Die Bundesregierung ringt seit langem um eine gemeinsame Linie in der Dieselkrise.

Im Kern geht es bei dem Paket um ein mögliches Programm zum Rückkauf älterer Diesel durch Hersteller, höhere Prämien für Autobesitzer, die alte Diesel abgeben und neue Wagen kaufen, sowie Umbauten am Motor. (dpa)

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KOMMENTARE


Rudi S.

27.09.2018 - 18:03 Uhr

Ist ja gigantisch! Genau der Konzern, der seine Kunden nach Strich und Faden betrogen aht macht jetzt Werbung damit, dass er "grosszügig" einen Teil der Umrüstkosten übernimmt. Die reellen Nachrüstkosten lassen sich ja aus den 20%, die der Kunde übernehmen muss, fast genau finanzieren! Super - wieviel be-Scheuer-te werden denn gesucht, die sich diese Frechheit gefallen lassen?


Frank Ehmann

27.09.2018 - 22:19 Uhr

Mit dem Fokus auf den letzten Werterhalt und der uneingeschränkten Weiternutzung meines Euro5-Diesels finde ich es gut, dass hier endlich Bewegung in die Nachrüstungen kommt. Die bisherigen Umtauschprogramme litten ja schon daran, dass es keine zukunftsfähigen Eu6d-temp Neuwagen, geschweige denn Jahreswagen gab. Die wird es wohl erst in einem Jahr geben. Allerdings sind nur die deutschen Autobauer mit an Bord. Die französischen und italienischen Autobauer verdienen mit der gleichen Technik in Deutschland ebenso gutes Geld und beteiligen sich nur in soweit an den Aktionen, wie sie neuere Fahrzeuge in den Markt bringen. Aber anschenend stoßen die Fahrzeuge nur in Deutschland zu viel Schadstoffe nach EU-Norm aus, auch wenn es Massenmodelle in den Herstellerländern sind.


Detlef Rüdel

28.09.2018 - 10:13 Uhr

Ich kann nur sagen: die Konzerne erkennen jetzt, das der Druck auf sie immer stärker wird. Lange genug hat man versucht, das Problem möglichst auszusitzen, gemäß dem Motto; irgendwann wird dazu schon wieder Ruhe am Markt und bei den betroffenen einkehren. Mit nichten: auch wollen-werden wir nicht die 20% der Umbaukosten selbst tragen, für ein Problem, was wir als Kunde-Endverbraucher nicht zu verantworten haben. Gutgläubig haben wir als Kunde-Endverbraucher, ein Produkt erworben-gekauft, in der Annahme mit diesem Fahrzeug, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz beizutragen. Daher sollte und muss, die Politik den Druck gegenüber Automobilindustrie weiter erhöhen, dass selbige nicht noch einmal an uns Geld verdient. Auch darf dafür nicht der Steuezahler haften, das Problem muss von den verantwortlichen selbst getragen werden. (verursacher Prinzip)


Rudi

28.09.2018 - 10:18 Uhr

@Rudi S.: und wieder einer, der es nicht verstehen kann oder will! Es geht NICHT um die Fahrzeuge, mit denen betrogen wurde! Diese wurden und werden auf Kosten von VW auf gesetzeskonformen Stand gebracht. Es geht um die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen allgemein, um deren Stickoxidausstoß UNTER den damals gültigen Wert zu bekommen, um damit die Luft insgesamt sauberer zu bekommen. Eine Rechtsgrundlage dafür gibt es nicht und wird es meiner Meinung nach auch nie geben (wo kämen wir dann dahin, wenn Hersteller egal was für eines Produkts für die Umrüstung bezahlen muss, nur weil sich der Stand der Technik im Laufe der Jahre geändert hat??). Es ist ein freiwilliger Schritt, den ich bei Übernahme von 80% der Kosten für sehr großzügig halte.


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