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Zulassungslimit: Peking will Mega-Staus bekämpfen

27.12.2010 13:05 Uhr
Zulassungslimit: Peking will Mega-Staus bekämpfen
Deutsche Autos sind in China beliebt – Absatzrestriktionen wären daher ein harter Schlag für die hiesigen Hersteller.
© Foto: Daimler

Das Verkehrschaos in der chinesischen Hauptstadt soll bald Geschichte sein. Die örtliche Regierung begrenzt mit einem Maßnahmenpaket die Neuzulassungen massiv – zum Leidwesen der deutschen Autobauer.

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Medienberichten zufolge zieht Peking angesichts des drohenden Verkehrskollaps die Reißleine. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will die Regierung der chinesischen Hauptstadt die Megastaus bekämpfen und die Zahl der Neuzulassungen 2011 halbieren. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Online-Ausgabe) sind dort schon jetzt rund 4,7 Millionen Autos unterwegs. Täglich werden 2.000 Wagen neu angemeldet.

Die Kunde aus China war am Montag Gift für die deutschen Autoaktien. Die Kurse der Papiere von Volkswagen, BMW und Daimler fielen in der Spitze um rund Prozent und lagen am Nachmittag immer noch klar am Dax-Ende. Schlusslicht war zwischenzeitlich die BMW-Aktie mit einem Minus von 5,18 Prozent auf 59,98 Euro. Im Börsenjahr 2010 zählten deutsche Autowerte zu den großen Gewinnern im Dax – vor allem wegen ihres Erfolgs in China und anderen Schwellenländern.

"Der Boommarkt China ist gerade für die deutschen Autobauer ein sehr wichtiger Absatzmarkt", sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. "Absatzrestriktionen würden einen harten Schlag bedeuten." Laut dem "Handelsblatt" (Montag) gilt die Entscheidung der Behörden in der chinesischen Hauptstadt als richtungsweisend für die Verkehrspolitik des Landes. "Das schüttet Sand ins Getriebe der Autohersteller, die vom Wachstumsmotor China nach oben getrieben wurden", kommentierte Marktstratege Thilo Müller von MB Fund Advisory. Allerdings sei auch die Liquidität in der Woche nach Weihnachten sehr dünn. Kleine Aufträge führten zu großen Kursbewegungen, die deswegen nicht überbewertet werden sollten.

Der "Bild"-Zeitung zufolge will Peking Staus u.a. mit einer Zulassungsbegrenzung stoppen. Demnach dürfen ab 2011 nur noch 240.000 Autos pro Jahr neu zugelassen werden. Zum Vergleich: Allein dieses Jahr kamen in der Kapitale 700.000 Pkw neu auf die Straße. Weitere Maßnahmen sind eine Quotenregel für Firmen, Fahrverbote für Nicht-Pekinger zu Stoßzeiten, ein Kaufstopp für Regierungsautos sowie höhere Parkgebühren. Zudem gilt künftig eine Ein-Auto-Politik: Ein Nummernschild kann nur beantragen, wer in Peking gemeldet ist, kein anderes Auto besitzt und über eine gültige Fahrerlaubnis verfügt.

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KOMMENTARE


E.Kühlwetter (wallibelli)

27.12.2010 - 15:42 Uhr

Spätestens wenn das "Fahrzeug" zum "Stehzeug" mutiert, führt es sich selbst ad absurdum. Ein "Stehzeug" als Statussymbol - ich fass' es nicht. Es gibt ja Leute, die ihre Garage so ins Haus integrieren, dass sie ihr Auto von der einen Seite durch eine Glaswand im Wohnzimmer und von der anderen Seite durch eine Glaswand im Schlafzimmer bewundern können. Maßnahmen wie in Peking sehe ich mittelfristig auch in den Ballungszentren der EU - Metropolen. Hier im Rhein-/Ruhrgebiet sind an normalen Arbeitstagen 150 - 200 km Gesamt - Staulängen gang und gäbe. In der Spitze waren es in diesem Herbst mehrfach Werte von 300-350 km. An Werktagen ist man dankbar für jeden Kilometer, den man nicht steht oder schleicht. Von zügigem Fahren ganz zu schweigen.


Henry1

28.12.2010 - 10:06 Uhr

Wenn man im TV die Bilder aus Peking und Shanghai sieht, die Smog, Stau und Menschen mit Mundschutz zeigen, so kann ich nicht verstehen, dass China der gigantischer Markt für europäische Hersteller sein soll.Zumal erst in einigen Jahren die wirtschaftliche Entwicklung das Land flächendeckend erreicht.Erst dann können wir hoffen, dass unsere Autos gefragt werden sofern die heimische Industrie nicht selbst egene Produkte anbietet. Also optimistische Erwartung ja Golgräber Stimmung verfrüht. Es ist nicht mehr zu ertragen wie " Blind " unsere Vorstände der Automobilherteller sind, die auf "Luftschlösser" bauen. Natürlich sind die asiatischen Märkte wichtig und zukunftsträchtig, aber auch nicht unempfindlich. Das z.B. Herr Zetsche lange Lieferzeiten in Detschland aufgrund der China Nachfrage sieht, kann sich als Seifenblase erweisen. Andere planen neue Werke in Asien mit dem Geld welches sie dort zu verdienen hofften. Ich wünsche mir an der Spitze der Konzerne Menschen die bodenständig, realistisch und lanfristig Ihre Aktivitäten auf alle möglichen Reaktionen und Erreignise des Marktes prüfen.


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