Wegen der schwachen Europa-Nachfrage fährt das Passat-Werk von Volkswagen in Emden die Produktion erneut zurück. Nachdem die Beschäftigten bereits im Dezember eine Woche mehr Weihnachtsurlaub bekommen hatten, soll die Fertigung nun an vier Freitagen in Folge ruhen. Die Bänder stehen am 8., 15. und 22. Februar sowie am 1. März still, kündigte ein VW-Sprecher am Mittwoch in Emden an. Die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" hatte von den Plänen berichtet, die der Betriebsrat inzwischen genehmigt hat.
Das Unternehmen begründete die Entscheidung mit den konjunkturellen Unsicherheiten auf den europäischen Märkten. Kurzarbeit sei in Emden ungeachtet des schleppenden Absatzes der Limousine in Westeuropa jedoch kein Thema, hieß es. Wie im Dezember sollen die ausfallende Arbeitsstunden während der Produktionspause etwa über den Abbau von Überstunden ausgeglichen werden. In Emden werden täglich rund 1.200 Limousinen produziert. Die Fabrik hat rund 8.800 Mitarbeiter.
Der Passat ist in Deutschland vor allem als Firmenwagen erfolgreich. Im vergangenen Jahr war er neben dem Golf, dem Audi A4 und dem Audi A6 das am häufigsten nachgefragte Konzernmodell. Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte zuletzt aber von einer stärkeren Zurückhaltung der Kunden im Flottenmarkt berichtet.
Derweil läuft die Produktion des Golf 7 und des kleinen Geländewagens Tiguan auf Hochtouren. Betriebsrat und Management verständigten sich hier auf neue Sonderschichten. (dpa)