Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania hat der Konzernmutter VW im letzten Jahr deutlich geringere Gewinne eingebracht. Scania sieht aber neuen Schwung durch Bestellungen aus Lateinamerika. 2012 sank der Nettoertrag um 30 Prozent auf 6,6 Milliarden Kronen (771 Millionen Euro), wie Scania am Mittwoch in Södertälje mitteilte.
Konzernchef Martin Lundstedt gab an, dass die schwache Nachfrage nach Lastwagen in Europa anhalte und auch in Asien gesunken sei. Den Anstieg des Auftragseingangs um knapp ein Viertel auf 19.625 Lkw und Busse habe man Lateinamerika und dort vor allem Brasilien zu verdanken. Wegen der weiter schwachen Nachfrage in Europa und Nahost hat Scania die tägliche Produktion hier zum Jahresauftakt um 15 Prozent gegenüber dem Takt zwölf Monate vorher gesenkt. In Südamerika werde sie hochgefahren, hieß es aus der Konzernzentrale westlich von Stockholm.
Im Abschlussquartal schrumpfte der Ertrag um elf Prozent auf 1,9 Milliarden Kronen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz ging im Gesamtjahr um neun Prozent auf 79,6 Milliarden Kronen zurück. Volkswagen will unter Führung des früheren Scania-Chefs Leif Östling die Nutzfahrzeugsparte mit eigenen Produkten sowie Scania und MAN in München stärker integrieren. MAN veröffentlicht die eigene Bilanz am Freitag nächster Woche. (dpa)