Komfortabler Reisewagen, bärenstarke Zugmaschine, talentierter Geländewagen – der VW Touareg hat sich seit seiner Premiere 2002 im Segment der Oberklasse-SUV festgesetzt. Die im Sommer anrollende dritte Generation soll den guten Ruf weiter ausbauen. Sie dürfte preislich auf dem Niveau der Vorgängers bleiben, der zuletzt ab knapp 55.000 Euro zu haben war.
"Der neue Touareg bildet die Speerspitze der Marke und wird für alle Märkte in Bratislava gebaut", sagte Markenchef Herbert Diess am Freitag anlässlich der Weltpremiere in Peking. Der Ort der Präsentation war bewusst gewählt: Mit einer großen SUV-Offensive will VW der starken Nachfrage in diesem Segment in China begegnen. Bis 2020 sollen mindestens zehn weitere SUV für den wichtigen Markt hinzukommen, vier davon sind für das laufende Jahr geplant.
Optisch setzt der Touareg III auf Dynamik – auch technisch hat das SUV zugelegt. Davon zeugen nicht nur Hinterradlenkung, elektromechanische Wankstabilisierung, eine nochmals verbesserte Luftfederung oder eine Wärmebildkamera. Innen gibt es auf Wunsch ein digitales Cockpit mit zwei ineinander übergehenden Bildschirmen. Das Platzangebot des auf 4,88 Meter gewachsenen VW-Flaggschiffs ist wie gehabt bestens.
VW Touareg (2019)
BildergalerieDas Design
Der neue Touareg basiert konstruktiv auf dem Modularen Längsbaukasten (MLB). Dieser umfasst Modelle ab der oberen Mittelklasse mit längs eingebauten Motoren und Getrieben. Gegenüber dem Vorgänger wurde die dritte Generation um 44 Millimeter breiter und um 77 Millimeter länger. Die Höhe reduzierte sich dagegen um sieben Millimeter.
An der Front fallen der verchromte Kühlergrill und die nahtlos erscheinenden fortlaufenden Linien der Lichtsignatur ins Auge. "Diese Frontpartie macht den neuen Touareg zu einem der prägnantesten SUV auf dem Weltmarkt. Ein Maßanzug für die Freiheit", erklärte Designchef Klaus Bischoff. Die Seitenlinie wird durch gegenläufige Fenster- und Charakterlinien sowie die bis zu 21 Zoll großen Felgen markiert. Unter der die gesamte Heckpartie ausfüllenden Klappe hat sich das Ladevolumen von 697 auf 810 Liter erhöht. Betont wird die Rückansicht mit L-förmigen Form der LED-Leuchten.
Das Interieur
Edel war der Touareg von Anfang an. Mit der dritten Generation strebt der Luxus in neue Sphären. Neben dem neuen Außendesign mit eindeutigem Wiedererkennungseffekt prägt den Newcomer das volldigitalisierte "Innovision Cockpit". Zwei Displays mit zwölf und 15 Zoll bilden eine Einheit, die nahezu ohne klassische Tasten und Schalter auskommt. Daneben werden auf Wunsch offenporiges Echtholz, vegetabil gegerbtes Leder sowie Aluminium und Chrom verarbeitet.
Die Assistenzsysteme
Integriert ist ein großes Bündel an Assistenzsystemen, beispielsweise der neue Kreuzungsassistent, der nun auch vor Fahrzeugen warnt, die sich an Kreuzungen, Ausfahrten und Parkplätzen seitlich dem Vorderwagen nähern und der Stauassistent inklusive Baustellenassistenten, der eine Art teilautonomes Fahren zulässt. Dazu kommen Head-up Display, LED-Matrixscheinwerfer, die zusammen mit Hella entwickelt wurden und eine riesige Bandbreite an Lichtfunktionen ermöglichen.
Achtgangautomatik und Allradantrieb mit Fahrprofilauswahl sind Serie, mechanische Sperren und Untersetzungsgetriebe gibt es im Gegensatz zu den Vorgängern nicht mehr. Laut VW war die Nachfrage zu gering. Stattdessen sollen nun elektronische Helfer im Gelände die entsprechenden Aufgaben erfüllen.
Die Motoren
Der neue Touareg 2018 startet zunächst mit V6-Turbomotoren und einem Hubraum von drei Litern. In Europa sind dies zwei V6-Diesel mit 170 kW / 231 PS und 210 kW / 286 PS, die beide die EU6 AG-Norm erfüllen. Ab Herbst 2018 folgt ein 250 / 340 PS starker V6-Benziner (EU6 AJ). Darüber hinaus kommt ein 4-Liter-V8-Turbodiesel (EU6 AG) mit einer Leistung von 310 kW / 421 PS. In China ist ein Plug-In-Hybridantrieb mit einer Systemleistung von 270 kW / 367 PS vorgesehen. (ds/dpa/sp-x)