Volkswagen will in naher Zukunft Fahrzeugteile aus dem 3D-Drucker in der Serienfertigung einsetzen. Schon in der nächsten Fahrzeuggeneration sollen gedruckte Strukturteile integriert werden, so das erklärte Ziel des Herstellers. Dazu arbeitet VW nun mit dem Drucker-Hersteller HP zusammen. Die Kooperation soll dem Einsatz von 3D-Metalldruckverfahren für die Serienproduktion von Autos zum Durchbruch verhelfen.
Nach Angaben des Herstellers waren 3D-Druck-Verfahren bislang zu zeitaufwendig und teuer, um sie für die Massenfertigung von Fahrzeugteilen einzusetzen. Doch durch die neue Generation der "HP Metal Jet-Drucker" könnte die Technik künftig sogar bei komplexen Bauteilen mit traditionellen Verfahren wie Pressen oder Gießen konkurrieren. Mit der neuen Technik verbessert sich die Produktivität je nach Bauteil bis um das Fünfzigfache. Als Zeithorizont für den Einsatz von Teilen aus dem 3D-Drucker nennt VW zwei bis drei Jahre. Ein komplettes Fahrzeug werde aber wohl so schnell nicht aus dem 3D-Drucker kommen, heißt es vom Hersteller. Vor allem große und wenig komplexe Teile, wie beispielsweise Motorhauben, würden auch in Zukunft günstiger und schneller in den traditionellen Produktionsverfahren hergestellt.
Auch andere Autobauer greifen bereits auf diese Technik zurück, allerdings bisher vor allem für kleine Stückzahlen: BMW hat die additive Fertigung zum Beispiel für Bauteile in DTM-Autos eingesetzt oder um rekonstruierte Ersatzteile für einen historischen BMW 507 zu produzieren. Auch bei Porsche setzt die Klassik-Abteilung auf 3D-Druck-Technik, um Ersatzteile anbieten zu können, für die sich die Herstellung neuer Werkzeuge nicht lohnt. Und Bugatti lässt den Titan-Bremssattel für den Supersportwagen Chiron per 3D-Druck anfertigen. (SP-X)