-- Anzeige --

VW gegen Prevent: Keine Einigung vor Gericht

09.05.2018 10:12 Uhr
VW gegen Prevent: Keine Einigung vor Gericht
VW hat der Prevent-Tochter TWB mit Sitz in Hagen für Ende März 2019 alle Lieferverträge gekündigt.
© Foto: picture alliance / Philipp von Ditfurth/dpa

Seit Jahren gibt es Zoff zwischen Volkswagen und dem Zulieferer Prevent. Die Hagener Tochter Prevent TWB soll deshalb zum März 2019 alle Aufträge verlieren. Das Unternehmen zieht vor Gericht – ein Ergebnis lässt aber noch auf sich warten.

-- Anzeige --

Im jahrelangen Streit zwischen Volkswagen und Zulieferern aus der Prevent-Gruppe hat das Dortmunder Landgericht noch keine Entscheidung getroffen. VW hat der Prevent-Tochter TWB mit Sitz in Hagen für Ende März 2019 alle Lieferverträge gekündigt. Ob der Konzern damit durchkommt oder der Antrag des Lieferanten auf Erlass einer einstweiligen Verfügung Erfolg hat, war auch nach stundenlanger Verhandlung am Mittwoch noch unklar.

Der Vorsitzende Richter der Kammer für Kartellsachen kündigte an, voraussichtlich in drei Wochen eine Entscheidung zu verkünden. Zuvor hatte er lange und ausdauernd versucht, beide Seiten zu einer gütlichen Einigung zu bewegen. Dies hatte jedoch keinen Erfolg.

Volkswagen wirft der Prevent TWB vor, aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Preise für gelieferte Rücksitzlehnen angehoben zu haben. Außerdem wurde die Kündigung der Verträge zum März 2019 mit dem Verhalten von zwei anderen Prevent-Töchtern im Sommer 2016 begründet.

Damals hatten diese Unternehmen ihre Lieferungen an VW kurzfristig eingestellt und damit dafür gesorgt, dass in verschiedenen Werken des Autobauers die Bänder stillstanden. "Das ist für uns kein Vertragspartner, mit dem wir noch zusammenarbeiten können", sagte ein Anwalt von Volkswagen vor Gericht. Die Geschäftsgebaren eines zuverlässigen Partners sähen anders aus. Auch andere Autobauer hatten bereits Streit mit Firmen aus der Prevent-Gruppe.

Nach Ansicht des Richters ist es jedoch höchst fraglich, ob sich die Prevent-Tochter TWB das Verhalten zweier anderer Konzerntöchter zurechnen lassen muss. Und ob die angehobenen Preise tatsächlich einen Anlass für eine Kündigung aller Lieferverträge böten, sei ebenfalls nicht klar.

"Es brennt doch noch gar nicht"

Die Prevent TWB musste sich dagegen vorhalten lassen, möglicherweise mit ihrem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zu früh zu kommen. Immerhin habe VW eine Kündigungsfrist bis Ende März 2019 eingeräumt. "Es brennt doch noch gar nicht", meinte der Richter.

Aus diesem Grund hätte die Kammer es für ratsam gehalten, sich auf einen Kompromiss zu einigen. Beide Seiten wollten sich aber nicht auf den Vorschlag einlassen, die Kündigung zum 31. Dezember 2020 wirksam werden zu lassen. Auch die Frage, ob die zuletzt angehobenen Preise wieder auf den vorherigen Wert gesenkt werden konnten, bot Zündstoff. Möglicherweise sollen jedoch noch vor der Verkündung eines Urteils neue außergerichtliche Verhandlungen geführt werden. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Automobilzulieferer

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.