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Umsatzprognose: Schaeffler kann sich Autokrise nicht entziehen

20.11.2012 12:25 Uhr
Schaeffler-Gruppe
Die magere Nachfrage auf Europas Automärkten drückt beim Zulieferer Schaeffler kräftig auf das Geschäft.
© Foto: Timm Schamberger/ddp

Die schwächelnde Wirtschaft in Europa schlägt sich auch in den Quartalszahlen von Schaeffler nieder. Die Franken rechnen mit einem weiteren Nachfragerückgang und senken deshalb die Prognose.

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Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat die Krise in Europa und das nachlassende Wachstum in den Schwellenländern im dritten Quartal zu spüren bekommen und senkt wegen der trüben Aussichten seine Prognose. Vor allem aus der Autobranche rechnet der Wälzlager-Spezialist im Schlussquartal mit einem erheblichen Nachfragerückgang. Auch im Maschinenbau dürfte sich die weltweite Abkühlung fortsetzen, teilte das hoch verschuldete Unternehmen am Dienstag in Herzogenaurach mit. Der Konzernumsatz werde in diesem Jahr deshalb nicht wie geplant um mehr als fünf Prozent, sondern nur um rund vier Prozent zulegen.

"Das Marktumfeld hat sich im Laufe des dritten Quartals weiter eingetrübt", erläuterte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Geißinger. So ging das Industriegeschäft im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozent zurück, während sich das Wachstum der Sparte Automotive mit knapp sechs Prozent verlangsamte. Insgesamt stiegen die Konzernerlöse zwischen Juli und September leicht um 2,5 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis verbesserte sich auch dank der Beteiligung an Continental kräftig von 105 Millionen auf 229 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) jedoch ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 22 Prozent auf 364 Millionen Euro zurück.

Geißinger kündigte als Reaktion auf die schwächelnde Nachfrage eine "temporäre Anpassung unserer Kapazitäten" an. Darunter seien der Abbau von Arbeitszeitkonten sowie Schließungstage in bestimmten Bereichen zu verstehen, etwa über Weihnachten, erläuterte ein Firmensprecher. Schaeffler beschäftigt knapp 77.000 Mitarbeiter.

Das Familienunternehmen ist noch immer hoch verschuldet. Es hatte sich 2008 an der Übernahme des Konkurrenten Continental fast verhoben und musste mehr als zwölf Milliarden Euro aufnehmen. Mit verschiedenen Maßnahmen - etwa dem Verkauf eines dicken Pakets an Conti-Aktien für 1,6 Milliarden Euro Ende September - verschaffte sich Schaeffler inzwischen wieder Luft und reduzierte die Verschuldung der übergeordneten Holding auf zuletzt rund 3,5 Milliarden Euro. Die Verbindlichkeiten der operativ tätigen Schaeffler AG betrugen zum Ende des dritten Quartals 6,7 Milliarden Euro.

Der Konzern erzielte in den ersten neun Monaten ein Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 8,42 Milliarden Euro. Das EBIT ging um gut 15 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zurück. Das Konzernergebnis sank um zwölf Prozent auf 731 Millionen Euro. (dpa)

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KOMMENTARE


Upton

25.11.2012 - 14:11 Uhr

Die Krise in der Automobilindustrie macht dem Unternehmen natürlich zu schaffen. Dennoch liegt es mit einem Wachstum von rund 4% über den Ergebnissen vieler seiner Konkurrenten. Weiters arbeitet Schäffler weiterhin daran Schulden abzubauen und an Optimierungsprozessen für das 4.Quartal.


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