Der Volkswagen-Konzern startet trotz Diskussionen um Dieselfahrverbote mit einem ordentlichen weltweiten Verkaufsplus ins zweite Halbjahr. Auf dem Heimatmarkt Deutschland allerdings muss VW einen Dämpfer hinnehmen. Der Gesamtkonzern mit seinen zwölf Marken lieferte hier im Juli 5,9 Prozent weniger Fahrzeuge aus als vor einem Jahr, die Kernmarke VW Pkw wurde gar 14,2 Prozent weniger Autos los, wie VW am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Der Autobauer macht dafür vor allem längere Leasinglaufzeiten für Mitarbeiterautos und Dienstwagen sowie den Modellwechsel beim Polo verantwortlich. Vergangenes Jahr hatten VW und andere Konzernmarken die Haltedauer von Leasingautos verlängert - was den Absatz tendenziell belastet.
Natürlich spiele auch die Diskussion um den Diesel beim Rückgang in Deutschland eine Rolle, sagte eine Sprecherin. Genau abzuschätzen seien die konkreten Auswirkungen aber nicht. Andere Autobauer wie Daimler, BMW, Opel oder Renault hatten im Juli mehr Autos verkauft. Der Dieselanteil war dabei aber deutlich zurückgegangen und betrug nur noch 40,5 Prozent - nach 47,1 Prozent vor einem Jahr.
Insgesamt kann VW das Minus in Deutschland gut wegstecken. Weltweit steigerte der Konzern die Auslieferungen an Kunden im Juli um 4,3 Prozent auf 820.900 Fahrzeuge, im bisherigen Jahresverlauf bauen die Wolfsburger das Plus damit auf 1,3 Prozent aus. Fast sechs Millionen Fahrzeuge sind es damit nach sieben Monaten. Auch die Kernmarke VW Pkw konnte weltweit gesehen zulegen. 467.000 ausgelieferte Autos bedeuteten ein Plus von vier Prozent. (dpa)