Die Autoindustrie will Fahrzeuge zur Kommunikationszentrale machen – und trifft damit offenbar den Nerv der Käufer. Denn: Die Erwartungshaltung beim Kunden ist bereits groß, wie eine Detailauswertung der Studie "Cars Online 2013" von Capgemini Consulting zeigt. Demnach erwartet jeder zweite Konsument (51 Prozent) weltweit, dass sein nächstes Auto vernetzt ist. Ebenfalls hoch ist die Bereitschaft, Daten mit den Geräte- und Komponentenherstellern sowie Händlern zu teilen. Hierzu erklärten sich 75 Prozent bereit.
"In Märkten wie Indien, Brasilien oder China registrieren wir eine hohe Nachfrage für Connected Car Services", erklärte Markus Winkler, Leiter des Automobilbereichs bei Capgemini Consulting, am Mittwoch in Berlin. 64 Prozent der Befragten in den Wachstumsmärkten würden schon vernetzte Dienste nutzen oder diese für ihr nächstes Auto wollen. In den reifen Märkten liege diese Gruppe bei lediglich 38 Prozent. Aufklärungsbedarf gebe es vor allem in Deutschland. Laut Winkler hat hierzulande fast die Hälfte der Befragten noch nicht von solchen Services gehört.
Mit Blick auf die Automesse IAA erklärte der Strategie-Berater, dass sich die Hersteller bereits auf die gestiegenen Kundenerwartungen einstellen würden. "Connected Cars verändern die herkömmliche Wertschöpfungskette in der Automobilindustrie und bieten gleichzeitig Raum für innovative Lösungen, neue Geschäftsmodelle und gezielte Kooperationen." Als neue Player sieht Winkler Mobilitätsdienstleister, Zulieferer, Versicherungen sowie Telekommunikations- und Internetunternehmen. Diese würden bei dem Thema eine "gestaltende Rolle einnehmen".
Capgemini Consulting hatte die Studie Cars Online 2013 im Frühjahr veröffentlicht (wir berichteten). Für die aktuelle Ausgabe wurden über 8.000 Personen in Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Russland und USA befragt. (rp)
Weitere Informationen bietet die Infografik unten in der Downloadbox.
- Capgemini-Infografik Connected Car Services (201.7 KB, IMAGE/JPEG)