Autonome Autos könnten für mehr statt weniger Verkehr in den Städten sorgen. Zumindest, wenn er mit Privatfahrzeugen bestritten werde, prognostizieren zwei neue Studien. Grund sind vor allem Bequemlichkeit und Geiz.
Gerade die Kombination beider menschlicher Schwächen könnte für verstopfte Straßen sorgen, prognostiziert eine Studie der HUK Coburg und der Boston Consulting Group. Weil das Roboterauto bequemer und zumindest für die individuelle Fahrt günstiger ist als die Fahrt mit Bus und Bahn, dürften zahlreiche ÖPNV-Nutzer auf den Pkw wechseln. Gerade bei Distanzen unter 6,5 Kilometern erwartet die Untersuchung zahlreiche Umsteiger. Im Ergebnis erhöht sich die Fahrzeit in den Stadtzentren um 5,5 Prozent. Außerhalb der City könnte die Dauer hingegen durchaus sinken.
Einen bemerkenswerten Mechanismus der Verkehrssteigerung haben Forscher der University of California in Santa Cruz entdeckt. Sie befürchten, dass autonome Privatfahrzeuge nach dem Abladen ihrer Passagiere dauerhaft in der Umgebung kreuzen und auf die Rückfahrt warten, um die hohen innerstädtischen Parkgebühren zu sparen. Bereits 2.000 autonome Autos würden in San Francisco das mögliche Fahrttempo in der Innenstadt von San Francisco auf unter zwei Meilen pro Stunde drücken. Die Studie schlägt vor, mit speziellen Mautsystemen gegenzusteuern, die die Warte-Fahrt teurer machen als das Parken. (SP-X)