Die ADAC-Rückrufbilanz 2016 (www.adac.de/rueckrufe) listet fehlerhafte Airbags und nicht funktionierende Gurtstraffer als Spitzenreiter auf. Mit einem Anteil von 56 Prozent machen sie den Löwenanteil unter den 1,3 Millionen Rückrufen aus. Platz zwei belegen mit 14 Prozent Probleme mit Fenstern, Türen und der Karosserie, gefolgt von Defekten bei der Wegfahrsperre und Zündung mit sieben Prozent.
Dass es im vergangenen Jahr mehr und schneller initiierte offizielle Rückrufe als 2015 gab, zeigt die gestiegene Sensibilität der Autobauer. Abzulesen ist diese positive Tendenz auch an einem niedrigeren Durchschnittsalter (rund ein Jahr) der zurückgerufenen Fahrzeuge. Die steigende Rückrufzahl macht aus Sicht des ADAC aber auch deutlich, dass Hersteller zu wenig Qualitätssicherung vor einem Produktionsstart leisteten. Die größere Modellvielfalt treibe die Fehlerrate wegen des Zeitdrucks in die Höhe.
"Dass Verbraucher dabei zunehmend als reale Tester ausgenutzt werden, sehen wir äußerst kritisch", erklärte Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik, am Mittwoch in München. "Die Automobilhersteller sollten ihrer Pflicht zur Produktbeobachtung nachkommen, etwaige Feldprobleme zügig und vollständig beseitigen und transparent veröffentlichen." (tm)