-- Anzeige --

Porsche-Betriebsratschef attackiert Audi: "Fühlen uns betrogen"

24.07.2017 16:08 Uhr
Uwe Hück
Für klare Worte bekannt: Uwe Hück
© Foto: Deniz Calagan/dpa

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück sieht sein Unternehmen wegen der Abgas-Affäre hintergangen und fordert die Entlassung von Vorständen bei der VW-Konzernschwester Audi.

-- Anzeige --

"Ich werde es nicht zulassen, dass Porsche durch Tricksereien von Audi in Gefahr gerät", sagte der oberste Belegschaftsvertreter des Stuttgarter Sport- und Geländewagenbauers der "Bild am Sonntag". "Eigentlich muss der Audi-Aufsichtsrat die Vorstände freistellen."

Bei der Ingolstädter Oberklasse-Marke sollen Teile des Skandals ihren Ursprung haben. "Dieselgate" war im September 2015 bekanntgeworden, nachdem US-Behörden und Forscher einen höheren Ausstoß gefährlicher Stickoxide von VW-Dieselautos im Straßenbetrieb aufgedeckt hatten. Der Konzern räumte daraufhin ein, eine Software ("defeat device") eingesetzt zu haben, die nur bei Tests die Reinigung voll aktivierte.

Von Audi gingen später auch große 3,0-Liter-Dieselantriebe, deren Betrieb zumindest in den USA nicht vorschriftsgemäß war, an Porsche und VW. Dies seien "kranke Motoren" gewesen, sagte Hück: "Wir fühlen uns von Audi betrogen." Er könne nun "diese ganzen Lügen nicht mehr ertragen". Seine Betriebsratskollegen Bernd Osterloh (VW) und Peter Mosch (Audi) hatten das Management bisher nicht so scharf kritisiert.

Größerer Umbau der Führungsriege im September?

Inzwischen laufen auch gegen Porsche-Mitarbeiter Betrugsermittlungen der Staatsanwaltschaft. Hück sagte mit Blick auf die Audi-Chefetage: "Immer und immer wieder haben sie uns versichert, dass die Motoren in Ordnung sind, sogar schriftlich. Nichts davon stimmte, ich glaube denen gar nichts mehr." Namentlich nannte er keine einzelnen Vorstände. Audi-Chef Rupert Stadler und dessen Kollegen sind derzeit unter Beschuss, auch die Absatzzahlen steigen nicht mehr so schnell wie in früheren Jahren. Berichten zufolge könnte im September ein größerer Umbau der Führungsriege anstehen. Betriebsratschef Mosch hatte der Leitung jüngst eine "fehlende Strategie" vorgeworfen.

Hück sagte zu der manipulativen Abgas-Software: "Dieses Krebsgeschwür muss jetzt endlich richtig behandelt werden, und zwar nicht mit Puder, sondern mit Chemotherapie." Er wünsche sich, "dass die Herren Vorstände für den Schaden zahlen müssen, den sie angerichtet haben". (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Abgas-Skandal

-- Anzeige --

Mehr zum Thema


#Audi

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.