BMW hat im ersten Quartal mehr Autos verkauft und mehr Gewinn eingefahren. Der Überschuss stieg leich um ein Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Trotz Gegenwinds durch den starken Euro und noch weiter steigender Forschungs- und Entwicklungskosten bekräftigte Vorstandschef Harald Krüger am Freitag die Jahresprognose: "2018 soll unser neuntes Rekordjahr in Folge werden."
Im Gegensatz zu den Konkurrenten Daimler und Audi musste BMW einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen: Er sank um fünf Prozent auf 22,7 Milliarden Euro, weil der chinesische Renminbi und der US-Dollar schwächer waren als vor einem Jahr. Aber BMW verkaufte erstmals in einem Quartal mehr als 600.000 Autos – jedes vierte davon in China – und erwirtschaftete mit neuen Modellen wie dem 5er und dem X3 eine höhere Gewinnmarge. Mit einem Betriebsergebnis von 9,7 Prozent vom Umsatz übertrafen die Münchner Daimler und Audi. "Die BMW Group ist der profitabelste Automobilkonzern der Welt", sagte Krüger.
Dabei belasten auch steigende Stahl- und Kunststoffpreise und vor allem steigende Investitionen in neue Modelle, Elektro-Autos und Zukunftstechnologien den Autokonzern schwer. Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen im ersten Quartal um neun Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, bis zum Jahresende sollen es fast sieben Milliarden werden.
Trotzdem will BMW den Jahresgewinn vor Steuern mindestens auf Vorjahresniveau halten. Wie der beim Absatz weiter deutlich vorn liegende Konkurrent Daimler will BMW die Verkäufe leicht steigern. BMW bringt aber vor allem teure Autos auf den Markt: In den nächsten Monaten starten die SUV-Modelle X2, X4 und das 8er Coupé, zum Jahresende folgen der X5, danach der große X7.
Sparkurs beim 3er
"Der Schwerpunkt liegt auf Luxus und X. Hier erzielen wir hohe Renditen", erklärte Krüger. Außerdem will Finanzvorstand Nicolas Peter weniger gefragte Varianten einsparen: Zehn verschiedene Diesel- und Benzinmotoren für den 3er BMW werde es in Zukunft definitiv nicht mehr geben, sagte er.
Wegen der sinkenden Preise für gebrauchte Dieselautos in Deutschland und England hat Peter Rückstellungen gebildet. Die Diesel-Nachfrage bei BMW sei in Europa auf 60 Prozent, weltweit auf 32 Prozent gesunken, sagte Krüger. Aber "ich glaube weiter an die Dieseltechnologie als Technologie für die Zukunft", sagte er. Sie sei wichtig, damit BMW seine CO2-Vorgaben erfüllen könne.
Zwei Sondereffekte im ersten Quartal hoben sich gegenseitig auf: Den Carsharing-Anbieter DriveNow bewertete BMW vor der geplanten Fusion mit Daimlers Car2Go rund 200 Millionen höher als bisher. Auf der anderen Seite war der Einstieg neuer Investoren beim Kartendienst Here vor einem Jahr mit rund 200 Millionen plus verbucht worden – dieser positive Effekt fiel jetzt weg. (dpa)