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Nach Rekordverlust: Tesla-Chef optimistisch für 2018

08.02.2018 14:29 Uhr
Trotz schlechter Tesla-Quartalszahlen sind die Anleger zufrieden.
© Foto: picture alliance / Andrej Sokolow/dpa

Erst sorgte Starunternehmer Elon Musk für großes Spektakel: Mit rotem Tesla-Roadster an Bord ließ er die SpaceX-Rakete "Falcon Heavy" ins All abheben. Dann aber liefertn die Tesla-Zahlen Kontrastprogramm. Die Anleger kümmert das wenig.

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Von Hannes Breustedt, dpa

Einen Tag lang wurde Tech-Milliardär Elon Musk mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX für den Abschuss der Superrakete "Falcon Heavy" gefeiert – nun holt ihn sein Elektroautobauer Tesla wieder auf den Boden zurück. Hohe Kosten für den neuen Mittelklassewagen Model 3 brockten Tesla den bislang höchsten Quartalsverlust ein, wie das Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit) nach US-Börsenschluss im kalifornischen Palo Alto mitteilte.

Immerhin: Nach dem Stotterstart des Model 3 bestätigte Tesla die Produktionsziele für den Hoffnungsträger, mit dem Musk den Massenmarkt erobern will. Auch sonst gab sich der Firmenchef gewohnt zuversichtlich: "2018 dürfte ein großes Jahr für uns werden", sagte Musk in einer Schalte mit Analysten. "Ich bin optimistisch, dass wir profitabel werden." Das wäre wirklich mal was Neues: Die 2003 gegründete Firma hat bislang noch nie einen Jahresgewinn geschafft.

Zuletzt rutschte Tesla immer weiter in die roten Zahlen. Verglichen mit dem Vorjahreswert nahm der Verlust in den drei Monaten bis Ende Dezember von 121 Millionen auf 675 Millionen Dollar (550 Millionen Euro) zu. Soviel Geld hat selbst Tesla noch nie in einem Quartal durchgebracht. Analysten hatten jedoch ein noch schlechteres Ergebnis befürchtet. Teslas Umsatz legte um 44 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar – damit wurden die Erwartungen ebenfalls übertroffen.

Börsenwert: nur knapp hinter GM

Bei Anlegern kamen die Zahlen zunächst gut an. Die Aktie legte nachbörslich zeitweise um über drei Prozent zu, später bröckelten die Gewinne jedoch wieder ab. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um sieben Prozent gestiegen. Mit einem Börsenwert von rund 58 Milliarden Dollar liegt Tesla nur knapp hinter dem US-Marktführer General Motors.

Positiv aufgenommen wurde zudem, dass Tesla betonte, beim Model 3 an Musks ehrgeizigem Produktionsziel von 5.000 gefertigten Wagen pro Woche bis Ende des zweiten Quartals festzuhalten. Ende des ersten Quartals sollen bereits 2.500 Model 3 wöchentlich vom Band laufen. Davon war Tesla zuletzt noch weit entfernt, die ambitionierten Vorgaben mussten auch schon zweimal wegen Problemen mit dem Anlauf der Serienfertigung verschoben worden. Im Schlussquartal wurden laut Tesla nur 1.542 Model 3 ausgeliefert. Den Vorbestellungen habe das aber nicht geschadet.

Für Tesla ist der Erfolg des in den USA ab 35.000 Dollar erhältlichen Model 3 extrem wichtig. Die Firma hat bereits massiv Geld in das Projekt investiert, mit dem der Sprung von der Luxus-Nische in den Massenmarkt gelingen soll. 2018 dürften die Ausgaben noch einmal weiter erhöht werden, warnte Musk die Investoren im Brief an die Aktionäre. Der Großteil der Investitionen werde neben der Autoproduktion für die Fertigung von Batterien sowie für neue Tesla-Läden, Service-Center und Ladestationen benötigt.

Roadster an Bord

Mehr Grund zur Freude als Tesla dürfte Musk derzeit an seiner Zweitfirma SpaceX haben. Halb Amerika zählte am Dienstag den Countdown runter, als das Raumfahrtunternehmen seine neue Weltraumrakete "Falcon Heavy" in Cape Canaveral ins All schoss. Musk – nie um einen Publicity-Stunt verlegen – hatte dafür gesorgt, dass sein eigener Tesla Roadster als Probeladung mit an Bord ging. Der PR-Gag ging auf – der Raketentest war ein voller Erfolg. Jetzt muss Musk nur noch die Model-3-Produktion bei Tesla in Gang bringen.

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KOMMENTARE


Carl Berg

08.02.2018 - 17:49 Uhr

Wer schlau ist, verkauft ganz schnell seine Tesla-Aktien. Firmen, die Batterie-Autos bauen, werden wegen der ständig steigenden Rohstoffkosten für die Batterien niemals schwarze Zahlen schreiben können. Hierfür ist Tesla geradezu ein Paradebeispiel. Wer noch schlauer ist, legt sein Geld jetzt in Bergbaufirmen an, die Kobald und Lithium fördern. Die werden sich in den nächsten 2 bis 3 Jahren dumm und dämlich verdienen. Wenn dann die Vorkommen ausgebeutet sind (das wird schon bals sein), bzw. kurz davor, sollten dann auch diese Aktien abstoßen, um dann in Wasserstoff-Technologien bzw. Firmen, die hiermit zu tun haben, zu investieren. Wer das von den Investoren nicht glaubt, merkt es sicher bald an seinem Geldbeutel! Aber dann ist es zu spät!


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