Nach der Fusion von Fiat und Chrysler soll die Gruppe einen neuen Namen erhalten. Das kündigte Konzernchef Sergio Marchionne in einem Interview der römischen Zeitung "La Repubblica" (Freitag) an. Er hoffe, dass die komplette Übernahme bald vollzogen sei, sagte Marchionne. Wo der Sitz dieses neuen Auto-Konzerns sein werde, das hänge davon ab, an welcher Börse er gehandelt werde, also in Mailand oder New York. Das werde der Verwaltungsrat entscheiden.
Fiat hatte sich vor kurzem die volle Kontrolle über die US-Tochter Chrysler gesichert. Der italienische Autobauer erwirbt in einem 4,35 Milliarden Dollar (3,16 Milliarden Euro) schweren Geschäft den fehlenden Minderheitsanteil an Chrysler.
Der Konzernchef erklärte dazu in dem Interview, er mache sich trotz Warnungen vor zu hohen Schulden und zu wenig Liquidität nach dem Chrysler-Kauf keine Sorgen. Eine Erhöhung des Kapitals wäre dabei nur eine "Wertzerstörung", meinte Marchionne.
Fiat werde die frühere Prestigemarke Lancia nicht mehr außerhalb Italiens verkaufen, kündigte Marchionne an. Die Lancia-Produktion soll zudem auf das Ypsilon-Modell begrenzt werden. Dagegen versprach Marchionne neue Alfa-Romeo-Modelle für das Frühjahr, die das Image der Marke verändern und ihr Prestige heben sollen. Er verwarf erneut die Spekulationen, Alfa Romeo könnte an Volkswagen verkauft werden. (dpa)
Erhard Scheidt