Es ist kein Wunder, dass Fiat-Chef Sergio Marchionne den US-Autobauer Chrysler unbedingt ganz übernehmen wollte: Das Unternehmen aus der Nähe von Detroit hat die Verkäufe im Heimatmarkt im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 1,8 Millionen Stück gesteigert. Damit setzte Chrysler schon beinahe wieder so viele Wagen ab wie vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise.
US-Verkaufschef Reid Bigland betonte am Freitag am Firmensitz in Auburn Hills (Bundesstaat Michigan) vor allem den guten Lauf von Jeep-Geländewagen und Pick-up-Trucks der Marke Ram zum Jahresende. Insgesamt schnitt Chrysler im Dezember mit einem Zuwachs von 6 Prozent auf 161.000 verkaufte Wagen allerdings etwas schlechter ab als von Analysten erwartet.
Das Unternehmen hatte 2007 noch annähernd 2,1 Millionen Autos in den USA ausgeliefert, bevor die Krise voll zuschlug. 2008 schmolzen die Verkäufe auf unter 1,5 Millionen, ehe sie 2009 mit nur noch 930.000 ihren Tiefstand erreichten. Damals musste Chrysler Insolvenz anmelden. Mit finanzieller Hilfe des Staates und technischer Unterstützung von Fiat gelang das Comeback. Die Italiener hatten am Mittwoch angekündigt, auch die restlichen Anteile an Chrysler für 4,35 Milliarden Dollar (3,16 Milliarden Euro) zu kaufen. (dpa)