Der Daimler-Konzern hatte nach einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bereits im Jahr 2000 Hinweise auf Korruption im Unternehmen. Sie seien aber ignoriert worden, hieß es. Es habe Vertriebsmanager gegeben, die sich "gegen eine Kontrolle von Konten" gewehrt hätten, über die "offenbar Schmiergeldzahlungen abgewickelt wurden". Das Magazin beruft sich auf die Klageschrift der USA gegen Daimler. Eine Sprecherin des Unternehmens wollte am Sonntag zu den Vorwürfen insgesamt nicht Stellung beziehen. Nach jahrelangen Ermittlungen hatte das US-Justizministerium Daimler zu Beginn vergangener Woche wegen Korruption in mindestens 22 Ländern angeklagt. Der Autohersteller soll insgesamt 185 Millionen Dollar Strafe zahlen. Er bekannte sich schuldig. Ein Richter muss dem ausgehandelten Vergleich aber am 1. April noch zustimmen. Vor diesem Termin werde Daimler aus rechtlichen Gründen die Geschehnisse in keiner Form kommentieren, betonte die Daimler-Sprecherin am Sonntag. Nach dem Bericht hat der ehemalige Chef der internen Revision des Konzerns bereits im Mai 2000 gewarnt, mit Hilfe von "internen Fremdkonten" unsaubere Zahlungen im Ausland zu leisten. Daimlers Revisionschef schlug vor, seine Abteilung solle diese Konten kontrollieren, "juristisch problematische Zahlungen identifizieren" und unterbinden. Dem habe sich die Vertriebsabteilung des Konzerns aber widersetzt, klagte der Revisor nach "Spiegel"-Angaben. Bislang war lediglich bekannt, dass es seit 2004 durch einen Tipp eines Mitarbeiters Ermittlungen gegeben hatte. Von 2005 an finden sich dann immer wieder Hinweise auf die Schmiergeldaffäre in den Geschäftsberichten. Das Thema kochte allerdings nie wirklich hoch. Das Interesse der deutschen Justiz war verhalten. (dpa)
Magazin: Daimler hatte früh Hinweise auf Korruption
Der Autobauer hatte Medienberichten zufolge bereits im Jahr 2000 Hinweise auf Korruption. Vertriebsmanager hätten sich "gegen eine Kontrolle von Konten" gewehrt. Das Magazin beruft sich auf die US-Klageschrift.
Thorsten Harmuth