Daimler will mit einer neuen Tochtergesellschaft weltweit ins Carsharing-Geschäft einsteigen. Der einjährige Pilotversuch mit den kurzfristig buchbaren Mietwagen für Kurzstrecken sei in Ulm sehr erfolgreich gewesen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. "Die geplante Markteinführung auf internationaler Ebene ist daher der nächste logische Schritt" sagte Projektleiter Robert Henrich. Noch in diesem Jahr werde das Angebot der neuen Daimler-Tochter car2go GmbH auf eine europäische Großstadt ausgeweitet, 2011 sollen weitere Städte hinzukommen. Sitz von car2go ist Ulm. Innerhalb des ersten Jahres hätten sich knapp 18.000 Kunden registriert, mehr als doppelt so viele wie erwartet. 235.000 Mal seien die Smart Fortwo ausgeliehen worden. Durchschnittlich wurden sie 30 bis 60 Minuten lang genutzt und 15 Kilometer weit gefahren. In Ulm sei bereits jeder dritte Führerscheininhaber zwischen 18 und 35 Jahren car2go-Kunde. Anders als bei vielen Konkurrenten können die Daimler-Mietwagen, die per Handy oder Internet gebucht werden, nahezu überall im Stadtgebiet wieder abgestellt werden. Die Abrechnung erfolgt ähnlich wie beim Mobilfunk minutengenau für 19 Cent pro Minute. Eine Stunde kostet maximal 9,90 Euro und ein Tag höchstens 49 Euro – inklusive aller Nebenkosten wie Kraftstoff, Versicherung und Steuern. Derzeit werde ein System entwickelt, mit dessen Hilfe Reinigungskräfte zu einem Fahrzeug geführt würden, das gewaschen oder getankt werden muss, hieß es. (dpa/rp)
Mobilitätskonzept: Daimler rollt "Car2go" international aus
Nach dem Pilotversuch in Ulm will der Stuttgarter Autobauer künftig auch weltweit ein großes Carsharing-Rad drehen. Noch in diesem Jahr soll das Mobilitätsangebot auf eine europäische Großstadt ausgeweitet werden.
Thomas Meier