Bentley hat grünes Licht für sein neues SUV-Modell gegeben. Die Luxus-Geländelimousine soll am Stammwerk im britischen Crewe gebaut werden. 2016 soll der Wagen in den Verkauf gehen, wie die Volkswagen-Tochter am Dienstag mitteilte. Zwischenzeitlich hatte Bentley auch mit dem Gedanken gespielt, den SUV im VW-Geländewagenwerk im slowakischen Bratislava bauen zu lassen (wir berichteten).
In Großbritannien sollen durch die Produktion mehr als 1.000 Arbeitsplätze entstehen – 400 bei Bentley direkt, 600 weitere bei Zulieferbetrieben. In den nächsten drei Jahren will das Unternehmen mehr als 800 Millionen Pfund (930 Millionen Euro) am Stammsitz investieren, um neue Modelle zu entwickeln. VW-Chef Martin Winterkorn bezeichnete Großbritannien am Dienstag bei der Bekanntgabe als wettbewerbsfähigen Industriestandort.
Bereits 2012 hatte Bentley einen Testballon in Form der Studie EXP 9F gestartet, um die Kundenakzeptanz zu erproben. Nachdem der erste, extrem bullige Entwurf, für Spott und Häme gesorgt hatte, wurde das Design noch einmal geglättet. Bei der Technik könnten die Briten auf die Plattform der neuen Generation von Audi Q7 und Porsche Cayenne zurückgreifen – die Grundsubstanz dürfte aber noch einmal ordentlich aufpoliert werden. Als Antrieb kommen unter anderem Zwölfzylinder-Benziner und -Diesel in Frage, womöglich mit Elektro-Unterstützung.
Die bisher eher für Understatement auf höchstem Niveau bekannten Briten liegen mit ihrem ersten SUV voll im Trend des Luxus-Segments. Konzernschwester Lamborghini plant für 2017 ebenfalls ein entsprechendes Modell, Maserati will mit Hilfe der Geländewagen-Schwester Jeep gleichsam in die Boom-Klasse einsteigen. Und auch bei Aston Martin gibt es offenbar zumindest Überlegungen zu einem SUV. Selbst bei Rolls-Royce könnte das Thema neue Fahrt aufnehmen, wenn Mutterkonzern BMW 2018 tatsächlich sein Mega-SUV X7 auflegt. Lediglich Ferrari erteilt einem SUV bislang eine klare Absage. (dpa/sp-x)
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Michael Kühn