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Zwischenbilanz: Daimler weiter mit starkem Lkw-Absatz

02.07.2012 08:00 Uhr
Zwischenbilanz: Daimler weiter mit starkem Lkw-Absatz
Der Daimler-Bussparte steht laut Andreas Renschler "noch mal ein schwieriges Jahr" bevor.
© Foto: Daimler

Das Bild bei Daimlers Nutzfahrzeugen ist weiter zweigeteilt. Während die Laster davonpreschen, bleiben die Busse im Rückwärtsgang. Doch Spartenchef Renschler meint ein Ass im Ärmel zu haben.

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Trotz wachsender Konjunktursorgen erweist sich Daimlers Lastwagensparte weiterhin als ein solides Zugpferd für den Dax-Konzern. "In den ersten fünf Monaten konnten wir unseren weltweiten Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent steigern", sagte der Chef der Nutzfahrzeugsparte, Andreas Renschler, am Montag in Stuttgart. Nach 21 Prozent Zuwachs bei den Verkäufen im ersten Quartal (107.664 Fahrzeuge) hält der positive Trend somit an.

Nach wie vor Sorgen bereitet den Schwaben dagegen ihre Bussparte, der nach Renschlers Worten "noch mal ein schwieriges Jahr" bevorsteht. Details nannte der Manager nicht. Im ersten Quartal war der Absatz bei den Bussen um 37 Prozent eingebrochen, der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdreifachte sich von minus 33 auf minus 103 Millionen Euro. Wie Daimler im März bekanntgab, soll auch die Verkleinerung der Belegschaft helfen gegenzusteuern. Hunderte Stellen an den Standorten Mannheim und Ulm/Neu-Ulm sollen wegfallen.

Bei den Lastwagen fährt Daimler nach eigenen Angaben derzeit die größte Produktoffensive aller Zeiten. Während Umsatz, Absatz und die Produktion im Auftaktquartal um rund ein Fünftel zulegten, litt der operative Gewinn wegen der Anlaufkosten für die neuen Modelle und lag mit 383 Millionen Euro sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Neben den Investitionen in neue Fahrzeuggenerationen bereitete auch das wichtige Brasilien-Geschäft Probleme – dort hatten strengere Umweltgesetze Käufe vorgezogen, was nun zur Flaute führt. "Beide Effekte werden sich auch auf das zweite Quartal auswirken", sagte Renschler. Die Hoffnungen ruhten auf der zweiten Jahreshälfte.

Daimler sieht 2012 als ein Übergangsjahr für seine Nutzfahrzeuge. Bis 2014 will der Konzern für die Sparte finanzielle Verbesserungen von 1,6 Milliarden Euro freischaufeln, wie Renschler ankündigte. Ein wichtiger Teil sei das Bauen mit Plattformen, bei denen gleiche Teile massiv Kosten sparen helfen. Ein Fokus liege dabei auf dem Antriebsstrang rund um den Motor – er macht nämlich rund die Hälfte der Kosten für einen Daimler-Lastwagen aus.

"Spritschlucker sind Auslaufmodelle"

Ende September trifft sich die Transport- und Logistikbranche in Hannover zur Weltleitmesse Nutzfahrzeug-IAA. Nicht nur bei Daimler liegt der Schwerpunkt auf dem Verbrauch, der ein immer wichtigeres Verkaufsargument wird. "Spritschlucker sind Auslaufmodelle", sagte Renschler. Neben noch sparsameren Motoren setzen die Schwaben auch bei Lastern auf Hybridtechnik, bei der eine Batterie den Motor unterstützt.

Der weltgrößte Autozulieferer Bosch hatte vergangene Woche einen ähnlichen Schwerpunkt angekündigt. So treibt der Konzern Technologien voran, mit der Laster die beim Bremsen anfallende Energie in Batterien zwischenspeichern. An Steigungen oder beim Anfahren helfen die Akkus dem Verbrennungsmotor. Eine weitere Idee ist, über die Abgase eine Art Dampfmaschine anzutreiben, deren Leistung Sprit sparen hilft.

Ähnlich schaut es beim Bosch-Konkurrenten Continental aus Hannover aus. Der IAA-Auftritt stehe "ganz im Zeichen von Wirtschaftlichkeit und Effizienz", wie der Zulieferer auf Anfrage mitteilte. Die Nutzfahrzeug-IAA 2012 in Hannover läuft vom 20. bis 27. September. (dpa)

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