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Citroën-Chef Koskas: "Wir möchten Mobilität erschwinglich machen"

19.03.2025 15:15 Uhr | Lesezeit: 5 min
Citroën ist wieder da: "In den letzten zwei Jahren haben wir die Positionierung der Marke geklärt. Wir sind im Zentrum des Marktes positioniert, zu unseren Werten zählen Komfort, Einfachheit, Nachhaltigkeit und Mut", sagt Thierry Koskas im Interview. 
© Foto: Citroën

"Wir werden den Verbrenner so lange bauen, wie es erlaubt ist", sagt Markenchef Thierry Koskas. Modelle wie der C3 und der C3 Aircross werden sowohl mit klassischen als auch mit elektrischen Antrieben angeboten.

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Citroën ist wieder da: Die französische Marke stand schon immer für Design und Innovation, nach der Abspaltung der noblen Tochter DS konzentriert man sich auf den Massenmarkt. Und zwar sehr erfolgreich. Die Modelle sind ungewöhnlich attraktiv eingepreist, ob nun mit klassischem Antrieb oder in ihren Elektroversionen. Jens Meiners von der Autoren-Union Mobilität hat sich mit Markenchef Thierry Koskas über die Gegenwart und Zukunft der Marke unterhalten. Und dabei unter anderem gelernt, dass Citroën noch lange am Verbrennungsmotor festhalten wird – und dass es vielleicht doch eine Neuauflage des 2CV, der legendären „Ente“, geben könnte.

Frage: Herr Koskas, wie lange wird Citroën noch Verbrenner anbieten?

Thierry Koskas: Ich glaube, dass wir auch 2030 und darüber hinaus Autos mit Verbrennungsmotor anbieten werden. Wenn der Markt 2035 tatsächlich vollelektrisch wird, werden wir uns adaptieren, aber bis dahin haben wir nicht vor, völlig elektrisch zu werden. Wir werden jedoch bald in allen Baureihen elektrische Varianten anbieten, und vor allem C3 und C3 Aircross werden uns helfen, unseren Elektroanteil zu steigern. Aber wir werden den Verbrenner so lange bauen, wie es erlaubt ist.

Auch als Diesel?

T. Koskas: Wir haben diesen Antrieb noch im C5 Aircross, und wir glauben, dass viele Kunden immer noch Freude an diesem Konzept haben. Wir werden so viele davon bauen wie möglich, im Nachfolgemodell wird dieser Antrieb allerdings verschwinden. Bei den Nutzfahrzeugen setzen wir aber weiterhin auf den Diesel, dort werden wir ihn nicht stoppen.

Was passiert mit Ihrem Spitzenmodell, dem C5 X?

T. Koskas: Wir bauen dieses Modell in niedrigen Stückzahlen weiter. Das Segment der Limousinen ist klein, aber wir sehen keinen Grund, die Produktion einzustellen, zumal wir den C5 X auch in China erfolgreich verkaufen.


Citroën C4 und C4 X (2025)

Citroen C4 Bildergalerie

Wie positionieren Sie Citroën eigentlich im Stellantis-Konzern neben Fiat und Leapmotor?

T. Koskas: In den letzten zwei Jahren haben wir die Positionierung der Marke geklärt. Wir sind im Zentrum des Marktes positioniert, zu unseren Werten zählen Komfort, Einfachheit, Nachhaltigkeit und Mut. Wir bringen unerwartete Projekte wie den Citroën Ami. Und wir sind keine Low-Cost-Marke, aber wir möchten Mobilität erschwinglich machen. Im B-Segment konkurrieren wir sicher auch mit Dacia, aber wir sind breiter aufgestellt, bauen auch größere Autos und Nutzfahrzeuge. Im Stellantis-Konzern hat Fiat einen anderen Ansatz, klar italienisch und kompakter. Leapmotor wiederum ist rein elektrisch und auch niedriger eingepreist.

Welche Rolle spielen sportliche Modelle?

T. Koskas: Ein sportliches Lineup überlasse ich anderen Marken im Konzern. Aber wir haben eine starke Rallye-Historie, waren mehrfach Weltmeister. Ich glaube nicht, dass wir wieder in Richtung Rallye gehen, doch ich möchte den Motorsport für die Zukunft nicht komplett ausschließen. Aber noch nichts definiert.

In welche Richtung wird sich das Design entwickeln?

T. Koskas: Citroën-Modelle werden sich über runde und sanfte Oberflächen definieren, aber mit einer scharfen Lichtsignatur, durchaus anders als Opel oder Peugeot. Mit dieser Designausrichtung kann man vieles machen, einen C3 oder C3 Aircross, aber auch so etwas wie unsere Studie Oli. Wir wollen einen hohen Wiedererkennungswert der Marke.

Früher war Citroën sehr kreativ und risikofreudig.

T. Koskas: Richtig, und das ist ein Schlüssel für unsere Strategie, wir wollen diesen Mut wiedererwecken. Wir wollen nicht nur Produkte bauen, die von jedem kommen könnten. Ein schönes Beispiel ist der Ami, der ja zuerst bei uns gekommen ist.

Der Ami hätte von einer höheren Qualitätsanmutung und einer höheren Spitzengeschwindigkeit profitiert...

T. Koskas: Es ist uns sehr wichtig, dass die Kunden den Ami nicht mit einem vollwertigen Auto verwechseln. Und die Begrenzung auf 45 km/h dient auch dazu, die Kunden nicht irrezuführen. In Sachen Qualität und Design werden wir allerdings viel moderner, es wird eine Buggy-Version geben, und wir werden den nächsten Ami im Laufe der Bauzeit kontinuierlich mit neuen Versionen, Farben und limitierten Editionen anbieten.


Citroën ë-C3 | Citroën C3

Citroën C3 freigestellt gegen den Himmel in Himmelblau Bildergalerie

Und was halten Sie von Autos im Retro-Design?

T. Koskas: Wir werden so etwas sicher nicht zum Kern der Marke machen, aber ich schließe nicht aus, dass wir in diese Richtung gehen, denn wir haben einige ikonische Modelle, die unseren Kunden viel bedeuten. Zum Beispiel den 2CV. Im Moment gibt es dazu nur Ideen, aber so ein Revival könnte durchaus das Image der Marke befördern und sie in die Zukunft projizieren.

Denken Sie eigentlich noch an einen Eintritt in den US-Markt?

T. Koskas: Absolut nicht. Die Regulierungen dort sind so spezifisch, dass wir viel zu viel Geld investieren müssten, und wir müssten die Marke auch in der Wahrnehmung völlig neu aufbauen. Wir haben mit unseren klassischen Märkten genug zu tun.


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