Für Südkoreas viertgrößten Autohersteller war bereits im April 2021 ein Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Laut einer Börsenmitteilung Ssangyongs plant das Konsortium, das auch Finanzinvestoren umfasst, Investitionen von 900 Milliarden Won (knapp 700 Millionen Euro), um den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung zu schultern. Die KG Group würde damit in ein für sie neues Geschäftsfeld einsteigen. Die Investitionen sollen den Angaben zufolge den eigentlichen Kaufpreis von rund 335,5 Milliarden Won sowie den Erwerb neuer Aktien im Wert von 564,5 Milliarden Won als Betriebskapital umfassen. In den nächsten Tagen soll ein Kaufvertrag unterzeichnet werden.
In dem jüngsten Bieterverfahren setzte sich das Konsortium gegen den Unterwäsche-Hersteller Ssangbangwool durch, das ebenfalls ein Gebot für den Autobauer abgegeben hatte. Das neue Verfahren war nötig geworden, nachdem die Übernahme durch ein anderes südkoreanisches Konsortium um den Elektro-Lkw-Hersteller Edison Motors im März geplatzt war.
Das Gericht hatte danach Ssangyong noch einmal bis Mitte Oktober Zeit gegeben, um einen neuen Besitzer zu finden und einen neuen Restrukturierungsplan vorzulegen. Seit 2011 befindet sich Ssangyong mehrheitlich im Besitz des indischen Nutzfahrzeugbauers Mahindra & Mahindra. Die Inder hatten seit 2020 vergeblich versucht, ihre Mehrheit zu veräußern. Der Absatz von Ssangyong fiel 2021 im Jahresvergleich um 21 Prozent auf knapp 84.500 Autos.
Dieter Heise