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Insolvenzverfahren: Konsortium um Stahlgruppe will Autobauer Ssangyong übernehmen

28.06.2022 13:07 Uhr | Lesezeit: 5 min
Insolvenzverfahren: Konsortium um Stahlgruppe will Autobauer Ssangyong übernehmen
Für Südkoreas viertgrößten Autohersteller war bereits im April 2021 ein Insolvenzverfahren eingeleitet worden.
© Foto: Ssangyong

Ein südkoreanisches Konsortium unter der Führung des Chemikalien- und Stahlkonzerns KG Group will den angeschlagenen Geländewagenspezialisten Ssangyong Motor übernehmen. Das Insolvenzgericht in Seoul habe die Entscheidung gebilligt, das KG-Konsortium als finalen Bewerber in dem Bieterverfahren auszuwählen, teilte Ssangyong am Dienstag mit.

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Für Südkoreas viertgrößten Autohersteller war bereits im April 2021 ein Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Laut einer Börsenmitteilung Ssangyongs plant das Konsortium, das auch Finanzinvestoren umfasst, Investitionen von 900 Milliarden Won (knapp 700 Millionen Euro), um den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung zu schultern. Die KG Group würde damit in ein für sie neues Geschäftsfeld einsteigen. Die Investitionen sollen den Angaben zufolge den eigentlichen Kaufpreis von rund 335,5 Milliarden Won sowie den Erwerb neuer Aktien im Wert von 564,5 Milliarden Won als Betriebskapital umfassen. In den nächsten Tagen soll ein Kaufvertrag unterzeichnet werden.

In dem jüngsten Bieterverfahren setzte sich das Konsortium gegen den Unterwäsche-Hersteller Ssangbangwool durch, das ebenfalls ein Gebot für den Autobauer abgegeben hatte. Das neue Verfahren war nötig geworden, nachdem die Übernahme durch ein anderes südkoreanisches Konsortium um den Elektro-Lkw-Hersteller Edison Motors im März geplatzt war.

Das Gericht hatte danach Ssangyong noch einmal bis Mitte Oktober Zeit gegeben, um einen neuen Besitzer zu finden und einen neuen Restrukturierungsplan vorzulegen. Seit 2011 befindet sich Ssangyong mehrheitlich im Besitz des indischen Nutzfahrzeugbauers Mahindra & Mahindra. Die Inder hatten seit 2020 vergeblich versucht, ihre Mehrheit zu veräußern. Der Absatz von Ssangyong fiel 2021 im Jahresvergleich um 21 Prozent auf knapp 84.500 Autos.

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KOMMENTARE


Michael Bellinger

28.06.2022 - 17:48 Uhr

Ssangyong rutscht offenbar von Desaster zu Desaster! Wirklich ernst zu nehmende Interessenten - Fehlanzeige! Für den neuen Investor ist die Automobilindustrie auch Neuland und wird wahrscheinlich hohe Geldsummen binden. Bis diese (….wenn überhaupt…) wirtschaftlich wieder eingefahren sind, werden Jahre vergehen werden. Die Automobilindustrie befindet sich im größten Umbruch ihrer Geschichte und dafür benötigt Ssangyong eigentlich einen starken Autokonzern, der entsprechendes Know How liefern kann und will. Aus meiner Sicht ist die Prognose eher düster oder bald steht der nächste Shareholder auf der Matte.


Dieter Heise

01.07.2022 - 17:38 Uhr

In Deutschland war Ssangyong bestenfalls ein Lückenfüller für kleinere Autohändler, die gewisse Fahrzeugsegmente nicht bedienen konnten. Eine richtig Markt Penetration haben sie auch Jahre später nie erreichen können. Offenbar ist der internationale Stellenwert auch nicht besser gestaltet, denn bei der Investorenwahl kam es kaum namhafte Interessenten.


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