Der Rubelverfall und hohe Ausgaben für die Schließung des Werks in Bochum haben das Ergebnis von Opel 2014 schwer belastet. Im Gesamtjahr schrieb der US-Mutterkonzern General Motors (GM) in Europa ein operatives Minus von fast 1,4 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Detroit berichtete.
Das Ergebnis umfasst nach den Angaben Sonderkosten von 700 Millionen Dollar für die Abwicklung der Fabrik im Ruhrgebiet. Weitere 200 Millionen Dollar kosteten Wechselkursschwankungen in Russland. Damit hat sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht, als die Amerikaner in Europa 869 Millionen Dollar verloren.
Dennoch sieht sich der Autobauer auf Kurs. "Gemeinsam haben wir das operative Resultat von Opel/Vauxhall verbessert, die Verkaufszahlen gesteigert und Marktanteile hinzugewonnen, obwohl das Marktumfeld noch schwieriger geworden ist", schrieb Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in einem Rundbrief an die Mitarbeiter: "Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, im Jahr 2016 wieder profitabel zu werden." Die hohen Belastungen der Werksschließung fallen 2015 weg.
GM macht Milliarden
Ungeachtet der Probleme in Europa und der Massenrückrufe wegen defekter Zündschlösser machte GM im vergangenen Jahr Milliarden. Laut Finanzbericht drückten die Kosten für Rückrufe das Ergebnis zwar um 2,8 Milliarden Dollar vor Steuern. Unter dem Strich schrieb GM 2014 aber dennoch einen Gewinn in gleicher Größenordnung. Der Konzern räumt wegen defekter Zündschlösser, die bei voller Fahrt zum Kontrollverlust führen können, inzwischen mindestens 51 Todes- und 77 Verletzungsopfer ein. Es dürften weitere folgen, denn viele Fälle werden noch geprüft.
Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht auf 155,9 Milliarden Dollar, die Verkäufe legten auf 9,9 Millionen Autos und Trucks zu – zwei Prozent mehr als im Vorjahr und ein neuer Rekord. Auch der Start ins neue Jahr ist geglückt: Im Januar 2015 dominierte GM mit 18 Prozent mehr verkauften Fahrzeugen als im Vorjahr den US-Markt.
Starker Endspurt hilft
Vor allem im Schlussquartal 2014 verdienten die US-Amerikaner mehr Geld als von Analysten erwartet. Gemeldet wurde ein Nettogewinn von 1,1 Milliarden Dollar – nach 0,9 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Markterwartungen wurden damit übertroffen. Die Aktie stieg vorbörslich um knapp vier Prozent.
"Ein starkes viertes Quartal" habe trotz aller Herausforderungen geholfen, 2014 gute Ergebnisse im Kerngeschäft zu liefern, sagte GM-Chefin Mary Barra. Der Umsatz ging zum Jahresende allerdings leicht zurück auf 39,6 Milliarden Dollar. (dpa)
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