Schon länger planen VW und Ford eine engere Zusammenarbeit. Nun werden erneut Details zu den Verhandlungen bekannt. Die beiden Autobauer hätten zwar eine grundsätzliche Einigung zum Bau von Transportern erzielt, wie das "Handelsblatt" am Freitagabend unter Berufung auf Konzernkreise berichtete. Allerdings seien die Gespräche über eine noch tiefere Kooperation festgefahren.
VW-Chef Herbert Diess sträube sich gegen die Zahlung einer höheren Geldsumme, um bei der Ford-Tochter Argo mitmischen zu können, schreibt das Blatt. Diese entwickelt Systeme für autonom fahrende Autos. Diess biete stattdessen den Amerikanern die Nutzung des eigenen Baukastens für Elektrofahrzeuge an.
Ein VW-Sprecher sagte, die Gespräche mit Ford seien auf einem guten Weg, man befinde sich in einer abschließenden Verhandlungsphase. Noch offene Punkte würden in Kürze geklärt.
VW und Ford planen vor allem eine Kooperation beim Bau kleinerer Nutzfahrzeuge, um Kosten zu sparen. Laut Diess sind beide Hersteller in dem Bereich jeweils zu klein, um weltweit eine Rolle spielen zu können. Zusammen könnten Ausgaben für Forschung und Entwicklung geteilt werden, zudem wäre die Auslastung von Werken besser.
Kapitalbeteiligung sei kein Ziel der Gespräche
Eine Kapitalbeteiligung sei aber kein Ziel der Gespräche und auch kein Teil der Überlegungen der Wolfsburger, sagte Diess Mitte November im Rahmen der Investitionsplanung des Konzerns. Anfang des neuen Jahres wollte VW erste Ergebnisse der Gespräche bekanntgeben.
Argo ist derzeit in großem Stil auf der Suche nach Kapitalgebern. Dazu spreche das Unternehmen mit mehreren Autobauern, sagte Argo-Chef Bryan Salesky im Interview der "Financial Times" Mitte November. Dass VW zu diesen Gesprächspartnern rund um eine Beteiligung gehört, wollte er aber nicht bestätigen. (dpa)