Der Autokonzern General Motors (GM) muss sich wegen fehlerhafter Zündschlösser in älteren Fahrzeugen vor Gericht verantworten. In Kalifornien hat eine Anwaltskanzlei am Mittwoch eine Sammelklage im Namen von rund 1,4 Millionen US-Autobesitzern eingereicht, weil deren Wagen durch den Defekt nun weniger wert seien. Die Anwälte verlangen 250 Dollar pro Auto, was insgesamt 350 Millionen Dollar entspricht. In Texas vertreten Anwälte nach eigenen Angaben mehrere Opfer von Unfällen.
Die Opel-Mutter ruft weltweit 1,6 Millionen Autos in die Werkstätten, 1.200 davon in Deutschland. Der Zündschlüssel kann während der Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen, was auch Bremskraftverstärker, Servolenkung und Airbags abschaltet. Der Konzern muss sich den Vorwurf anhören, den Rückruf ein Jahrzehnt lang verschleppt zu haben. GM selbst bringt zwölf Unfalltote mit dem Defekt in Verbindung.
Zivilklagen mit hohen Schadenersatz-Forderungen sind in den USA an der Tagesordnung. Auf GM könnten auch strafrechtliche Konsequenzen zukommen. Am Mittwoch hatte Toyota wegen der schleppenden Abwicklung einer Rückrufserie 2009/2010 eine Strafe von 1,2 Milliarden Dollar akzeptiert. Bei GM ist allerdings unklar, wer einstehen müsste: Der Autobauer war 2009 insolvent geworden und ist rein rechtlich gesehen nun ein neues Unternehmen. (dpa)