Die frisch angetretene GM-Chefin Mary Barra rechnet in ihrem ersten Jahr an der Spitze des Opel-Mutterkonzerns mit einem leichten Aufwärtstrend. Allerdings sind die Probleme bei den Europatöchtern Opel und Vauxhall noch nicht ganz ausgestanden. General Motors geht von branchenweit 85 Millionen Verkäufen im Jahr 2014 aus, ein Plus von zwei Prozent. "Wir schlagen uns weiterhin gut in den zwei wichtigsten Weltmärkten USA und China", erklärte Barra am Mittwoch in Detroit.
Für den schwachen europäischen Automarkt kalkuliert der Konzern mit einer "moderaten Erholung". Gleichzeitig dürfe aber der Druck auf die Preise anhalten, hieß es in einer Präsentation für Analysten. Im vergangenen Jahr war es den Töchtern Opel und Vauxhall nach Firmenangaben zum ersten Mal in 14 Jahren gelungen, wieder Marktanteile zu gewinnen. Die Verluste gingen zurück. GM will in seinem Europageschäft weiterhin bis 2015 aus den roten Zahlen kommen.
Dazu müssen die Mitarbeiter allerdings Opfer bringen. So wird das Werk Bochum geschlossen. Die damit verbundenen Kosten dürften die operativen Verluste in diesem Jahr noch einmal steigen lassen, führte GM aus, ohne Details zu nennen. Konzernweit plant GM 1,1 Milliarden Dollar (800 Millionen Euro) für Restrukturierungen ein.
"Leicht verbesserter" Gewinn
Zusammengefasst kalkuliert das Management mit einem "leicht verbesserten" operativen Gewinn in diesem Jahr. Anlegern war dieser Ausblick offensichtlich zu zurückhaltend. Die Aktie fiel im frühen New Yorker Handel um ein Prozent. Der Erzrivale Ford hatte jüngst einen Gewinnrückgang für das Jahr vorausgesagt.
General Motors hatte die Wirtschaftskrise 2009 nur mit Staatshilfe überlebt. Seitdem der Konzern seine Schulden abgebaut, veraltete Werke geschlossen und neue Modelle herausgebracht hat, geht es jedoch wieder aufwärts. Seit drei Jahren schreibt das Unternehmen wieder Gewinn. Im Dezember hatte der Staat seine letzten Anteile verkauft.
Am Dienstag kündigte GM an, erstmals seit 2008 wieder eine Dividende zu zahlen. Es ist quasi das Einstandsgeschenk von Mary Barra an die Anteilseigner. Sie war bislang Entwicklungschefin, bevor sie das Erbe von Dan Akerson als Konzernlenkerin antrat.
Dan Ammann rückt auf
Auch andere Manager bekamen neue Aufgaben. Der bisherige Finanzchef Dan Ammann ist nun für die beiden wichtigsten Marken Chevrolet und Cadillac verantwortlich und als Präsident der zweite Mann im Konzern. Seine Nachfolge hat Chuck Stevens angetreten, der bisherige Finanzchef für das Nordamerika-Geschäft. (dpa)
automan