Auf den Autobahnen hierzulande könnten erste Fahrer nach Überzeugung des Autozulieferers Continental bereits Mitte des nächsten Jahrzehnts per Autopilot unterwegs sein. Mit der schon heute wachsenden Technik zur schrittweisen Vollautomatisierung des Verkehrs sei dieses Szenario für das Jahr 2025 realistisch, teilte der Konzern am Montag auf seinem Testgelände nördlich von Hannover mit. Vollautomatisierte Fahrzeuge könnten bis Tempo 130 Situationen wie Überholen, Brems- oder Ausweichmanöver meistern. Jederzeit in Sekundenschnelle eingreifen zu können, wäre dann nicht mehr nötig.
Möglich machen soll das Technik wie Kameras oder Radar und die zunehmende Vernetzung von Datenströmen. Die Automatisierung werde schrittweise erfolgen. "Aktuell stehen wir auf der Schwelle vom assistierten zum teilautomatisierten Fahren", sagte der für das Zukunftsthema zuständige Leiter bei Conti, Alfred Eckert. So sei für 2016 davon auszugehen, dass Autos in Stop-and-Go-Situationen auf der Autobahn selbstständig fahren, um den Fahrer im Stau zu entlasten.
Von 2020 an könnte dann der Schritt erfolgen, dass Autofahrer nicht mehr permanent Herr der Lage sein müssen - und etwa für kürzere Zeit im Internet surfen, E-Mails sichten oder per Videotelefonat den Kindern daheim Hallo sagen. Neben der technischen Machbarkeit gelte jedoch auch, beispielsweise den rechtlichen Rahmen zu ändern. Denn wenn der Fahrer nicht mehr haftet, wer dann?
Noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig
Eckert sagte aber auch, dass die Technikseite heute noch lange nicht ausgereift sei: "Bis zum vollautomatisierten Fahren - auch auf Teilstrecken - ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig." Conti testet Autopiloten bereits seit längerem in den USA. Seit diesem Januar kooperiert der Dax-Konzern aus Hannover bei dem Thema auch mit BMW und will zwei Jahre Vorarbeit leisten. Von 2015 an soll dann die schrittweise Automatisierung hierzulande und in Europa als Feldversuch «mit seriennaher Technik» erprobt werden. (dpa)
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