Nach Rekordverkäufen im vergangenen Jahr denkt BMW laut über den Bau einer neuen Fabrik nach. "Mittelfristig brauchen wir ein weiteres Werk, aber es gibt noch keine Entscheidung", sagte Vertriebschef Ian Robertson am Mittwoch am Rande der Auto Show in New York. "Es gibt viele Ideen. Viele Länder rund um die Welt haben Interesse bekundet." Infrage käme ein Standort in den USA, Südamerika, Südostasien, aber auch in bestimmten Teilen Europas.
BMW sei mit der Produktion am Limit, sagte Robertson. "Wir haben unsere Kapazitäten schon aufgestockt." Das Unternehmen fertigt derzeit an 29 Standorten in 14 Ländern Autos und Motorräder. Im kommenden Jahr soll ein Montagewerk für Autos im aufstrebenden Brasilien eröffnen. "Wir sind bei derartigen Schritten allerdings vorsichtig, denn die meisten Hersteller in der Welt haben Überkapazitäten." BMW verkaufe lieber ein Auto weniger als auf zehn sitzen zu bleiben.
Robertson sprach sich für das diskutierte Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU aus. "Ich bin überzeugt, es würde den Handel auf beiden Seiten ankurbeln." BMW besitzt ein großes Werk in den USA und exportiert Wagen in beide Richtungen, wobei momentan Zölle fällig werden. "Das Geld könnte man besser verwenden; das würde uns und unseren Kunden zugute kommen." Es gehe um "mehrere hundert Millionen" für BMW allein.
Die Verhandlungen zu einer Freihandelszone sollen noch in der ersten Jahreshälfte beginnen und bis Mitte 2015 abgeschlossen sein. (dpa)