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Ausblick: BMW tritt auf Euphorie-Bremse

19.03.2013 10:34 Uhr
Ausblick: BMW tritt auf Euphorie-Bremse
BMW-Chef Reithofer: Hohe Investitionen in neue Produkte dürften die Erträge 2013 schmälern.
© Foto: Lukas Barth/dapd

Zwar wollen die Münchner auch in diesem Jahr wieder Bestwerte beim Verkauf erzielen, mehr Geld werden sie aber möglicherweise damit nicht verdienen. Schuld sind Investitionen in Produkte und Werke.

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Dieses Jahr wird für BMW kein Selbstläufer. Der Autobauer dämpft nach einem weiteren Rekordjahr für 2013 die Hoffnung auf weiter wachsende Gewinne. Zwar wolle der Autobauer auch in diesem Jahr wieder Bestwerte beim Verkauf erzielen, mehr Geld werden die Münchner aber möglicherweise damit nicht verdienen. Wie die Rivalen Audi oder Daimler hält sich BMW mit mutigen Prognosen eher zurück. Zu groß ist die Ungewissheit, die nach wie vor von der Autokrise in Europa und der unsicheren Lage in vielen Wachstumsmärkten ausgeht.

Zudem müssen die Konzerne viel Geld in die Hand nehmen, um Modelle zu entwickeln, die ihnen helfen, die Abgasnormen der EU bis 2020 zu erfüllen. "Angesichts hoher Aufwendungen für neue Technologien und Modelle sowie Investitionen in das Produktionsnetzwerk erwarten wir ein Konzernergebnis vor Steuern in der Größenordnung des Jahres 2012", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer am Dienstag in München. Sein Finanzvorstand Friedrich Eichiner hatte im Dezember gesagt, BMW wolle ,"wenn es irgendwie möglich sein wird", 2013 auch mehr Geld verdienen.

Insgesamt geht es dem Oberklassehersteller vor allem dank der Geschäfte in China oder den USA blendend. 2012 übertraf das bisherige Rekordjahr 2011: Unter dem Strich verdiente der Konzern 5,1 Milliarden Euro, ein Plus von vier Prozent. Der Umsatz kletterte um 11,7 Prozent auf knapp 77 Milliarden Euro. Vor allem hat BMW 2012 so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Weltweit lieferten die Münchner 1,845 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce aus. Das waren fast elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor (wir berichteten).

Bis 2016 will der Konzern zwei Millionen Wagen absetzen, ein Ziel, das inzwischen auch früher erreichbar scheint. Um die Marke zu erreichen, müssten die Bayern ihren Absatz in diesen vier Jahren jährlich um rund zwei Prozent steigern – angesichts der Zuwachsraten der vergangenen Jahre eine überschaubare Herausforderung. Allerdings hält die Konzernführung bisher weiter am Ziel 2016 fest.

6,6 Millionen Euro für Reithofer

Die führende Position vor Audi und Daimler will Reithofer unbedingt halten. Die beiden Verfolger wollen beide bis 2020 allerdings an BMW vorbei. Bisher sehen die VW-Tochter und die schwächelnde Marke Mercedes-Benz allerdings nur die Rücklichter der Münchner. Von diesem Erfolg profitiert Reithofer auch in seinem eigenen Geldbeutel. Insgesamt verdiente der Manager 2012 gut 6,6 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von rund 7,6 Prozent, wie aus dem Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht.

Reithofer liegt damit im Vergleich seiner Kollegen an der Spitze der 30 Dax-Konzerne zwar gut im Rennen, im Vergleich mit den beiden anderen Autobauern im wichtigsten deutschen Aktienindex ist der Bayer allerdings Schlusslicht. Daimler-Chef Dieter Zetsche verdiente 2012 rund 8,2 Millionen Euro und Martin Winterkorn kommt nach einem freiwilligen Gehaltsverzicht noch immer auf 14,5 Millionen Euro. Umgerechnet bekam Reithofer im vergangenen Jahr für jeden einzelnen Tag rund 18 100 Euro. Insgesamt erhielt das inzwischen achtköpfige Vorstandsgremium des BMW-Konzerns knapp 31,4 Millionen Euro.

Die Aktionäre, allen voran die Milliardärsfamilie Quandt, kann sich dank einer Rekorddividende von 2,50 je Stammaktie ebenfalls über einen Geldregen freuen: Die drei Großaktionäre Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten halten zusammen 46,7 Prozent an BMW und werden – die als sicher geltende Zustimmung der Hauptversammlung vorausgesetzt – gemeinsam rund 703 Millionen Euro kassieren. (dpa)

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