Bei der Sanierung von Opel signalisiert die neue Spitze der US-Mutter General Motors (GM) ihr Entgegenkommen. GM-Chef Ed Whitacre habe bei einem Treffen mit dem Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Klaus Franz am Montag in Detroit betont, dass GM "keine Konflikte mit Arbeitnehmervertretungen und Regierungen" wolle, berichtete der Betriebsrat am Dienstag in Rüsselsheim. Whitacre selbst sprach am Abend in einem Chat davon, dass das Treffen sehr gut verlaufen sei. Es habe "in vielen Bereichen Übereinstimmungen" gegeben und nur "in sehr wenigen Bereichen Meinungsverschiedenheiten". "Ich glaube, dass die Zukunft in Europa großartig aussieht", schrieb Whitacre. Zu den Details des Treffens äußerte er sich nicht. Laut Opel-Betriebsrat ging es in den Gesprächen unter anderem um den weltweiten Vertrieb von Opel- und Vauxhall-Autos gegangen, aber auch um Alternativen für das von der Schließung bedrohte Werk Antwerpen oder die Umwandlung der Adam Opel GmbH in eine Aktiengesellschaft. "Die Signale sind sehr ermutigend und würden eine völlig andere Vorgehensweise von GM als bisher darstellen", beschrieb Franz die Reaktion Whitacres auf seine Forderungen. Die Arbeitnehmer verlangen eine unabhängige Adam Opel AG "ohne einen weiteren europäischen GM-Überbau, der das Risiko des Geldabflusses außerhalb von Europa mit sich bringen und damit Staatsbürgschaften unmöglich machen würde". Die Restrukturierung der Europa-Tochter kostet nach GM-Angaben rund 3,3 Milliarden Euro. Davon sollen die europäischen Länder mit Opel-Standorten 2,7 Milliarden Euro aufbringen, die Belegschaft soll sich über einen Lohnverzicht von jährlich 265 Millionen Euro an der Sanierung beteiligen. Im Gegenzug verlangt der Betriebsrat eine Mitarbeiter-Beteiligung und den Ausbau der Mitbestimmungsrechte. Was mit Opel passiert, wenn die Hilfsgelder nicht fließen, ließ GM-Chef Whitacre im Chat unbeantwortet. Whitacre habe zugesagt, den Sanierungsplan für eine erfolgreiche Zukunft von Opel und Vauxhall gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern auszuarbeiten, hieß es in der Mitteilung des Betriebsrates. Der von der US-Regierung eingesetzte Whitacre, der auch dem GM-Verwaltungsrat vorsitzt, habe die große Bedeutung der europäischen Marke und des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim erkannt. "Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob den Worten Taten folgen", sagte Franz.
Betriebsrat: GM sendet positive Opel-Signale
Bei der Sanierung des Rüsselsheimer Autobauers zeigt sich die Spitze der US-Mutter nach Betriebsratsangaben weiter entgegenkommend und will Konflikte mit Arbeitnehmern und Regierungen tunlichst vermeiden.