Tesla will seine Autofabrik in Deutschland vergrößern. Nach Angaben der Brandenburger Landesregierung plant der US-Elektroautobauer, das Gelände in Grünheide bei Berlin zu erweitern. "Pläne von Tesla, weitere Grundstücke östlich des Tesla-Geländes zu erwerben, sind der Landesregierung bekannt", teilte die Sprecherin des Umweltministeriums, Frauke Zelt, am Donnerstag auf Anfrage mit.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete unter Berufung auf nicht näher angegebene Behördenkreise, das Unternehmen wolle etwa 100 Hektar östlich der Autofabrik für einen Güterbahnhof und Lagerflächen dazukaufen. Das Umweltministerium erklärte, dem Ressort liege dazu derzeit kein konkretes Angebot vor.
Das Tesla-Gelände umfasst bisher rund 300 Hektar. Am 22. März hat Tesla die neue Autofabrik in Grünheide in Brandenburg eröffnet – im Beisein von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Firmenchef Elon Musk. In der ersten Ausbaustufe sollen 500.000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen. Das Unternehmen fährt die Produktion nach eigenen Angaben allerdings erst allmählich hoch - wann die Zahl erreicht ist, ist noch offen. Die geplante Batteriefabrik, in der Musk eigene moderne Batteriezellen fertigen will, ist derzeit noch im Bau. Das Land Brandenburg hatte Auto- und Batteriefabrik im März genehmigt.
Im aktualisierten Antrag von Tesla aus dem vergangenen Jahr ist von einem Güterbahnhof nicht die Rede. Dort heißt es nur, dass im Gewerbegebiet GVZ Freienbrink ein Stammgleis mit direkter Anbindung an die Strecke Berlin-Moskau und den Berliner Eisenbahnring existiere. Auf dem Fabrikgelände sei ein Gleisanschluss dorthin vorhanden. Der RBB schrieb, dass von dem für den Kauf geplanten Gelände sechs Hektar dem Stromversorger Edis gehörten und der Rest dem Land Brandenburg. Tesla äußerte sich zunächst nicht zum Bericht. Ein solches Gelände müsste allerdings als Industriegebiet ausgewiesen sein, dazu wird ein aktualisierter Bebauungsplan nötig.
Umweltschützer befürchten negative Folgen mit der Ansiedlung. Tesla hat noch nicht alle Auflagen erfüllt, braucht aber nach Angaben der Brandenburger Landesregierung auch zunächst nur die Auflagen für die Anlagenteile des laufenden Betriebs abzuhaken. Der Austritt eines wassergefährdenden Stoffes in der Lackiererei hatte im April für Aufsehen gesorgt. Laut Umweltminister Axel Vogel (Grüne) bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr eines Eintrags in das Grundwasser oder in die Schmutzwasserkanalisation.