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Autobanken: Privatkunden leasen häufiger

26.04.2017 13:43 Uhr
Neuwagen werden in Deutschland auch von privaten Autokunden immer häufiger nur noch geleast.

Das Geschäft mit dem zeitlich begrenzten Nutzungsrecht an einem Auto hat 2016 fast das Volumen der Neuwagenkredite für Privatleute erreicht.

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Neuwagen werden in Deutschland auch von privaten Autokunden immer häufiger nur noch geleast. Die Autobanken der wichtigsten Hersteller haben im vergangenen Jahr einen starken Anstieg beim Privatleasing registriert, berichtete ihr Verband BDA am Mittwoch in Frankfurt. Das Volumen neu abgeschlossener Leasingverträge stieg demnach um zwölf Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Ihr Geschäft mit dem zeitlich begrenzten Nutzungsrecht an einem Auto hat damit fast das Volumen der Neuwagenkredite für Privatleute erreicht, das 2016 nur um vier Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zulegte. Immer mehr Kunden wollten ein Auto nur noch nutzen, statt es zu besitzen, erklärte Verbandsgeschäftsführer Peter Renkel.

Die Privatleute folgen damit einem Trend, der sich bei gewerblichen Autokäufern schon lange durchgesetzt hat. Von sämtlichen gewerblichen Neuverträgen im Wert von 25,2 Milliarden Euro entfielen im vergangenen Jahr mehr als 80 Prozent (21,3 Milliarden Euro) auf Leasing. Im Unterschied zu Privatkunden können gewerbliche Leasingnehmer allerdings die Raten als Betriebskosten von der Steuer absetzen.

Insgesamt haben die Autobanken ihr Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf ein Volumen von 41,5 Milliarden Euro gesteigert. Sie haben 1,54 Millionen Neuwagen finanziert, ein erheblicher Anteil der 3,35 Millionen Neuzulassungen, die es im vergangenen Jahr in Deutschland gegeben hat. Die starke Marktposition im Kerngeschäft haben die Banken genutzt, um weiter in strategische Geschäftsfelder hineinzuwachsen. Im Geschäft mit jungen und hochwertigen Gebrauchtfahrzeugen gab es zuletzt zweistellige Wachstumsraten auf eine Volumen von 10,23 Milliarden Euro. "Wir sehen hier auch zukünftig noch großes Wachstumspotenzial, welches wir gemeinsam mit unseren Partnern im Markenhandel nutzen wollen", sagte Anthony Bandmann.

Potenziale durch Mobilitätsdienstleistungen

Steigerungsmöglichkeiten sehen die Banken noch beim Verkauf zusätzlicher Dienstleistungsverträge. Mit insgesamt 2,56 Millionen zusätzlichen Dienstleistungsverträgen – etwa Kfz-Versicherungen, Garantie- und Reparaturversicherungen, Wartungsservices – legten die Herstellerbanken in diesem Segment erneut um drei Prozent zu. Bandmann sieht zum einen Chancen durch die Ausweitung des Angebotsspektrums, und zum anderen durch die Erschließung neuer Kundengruppen mit maßgeschneiderten Dienstleistungslösungen auch jenseits von Leasing und Finanzierung.

Die enge Verknüpfung von Online- und Offlineangeboten sowie die Etablierung von digitalen Vertriebsprozessen seien wesentliche Erfolgsfaktoren für das weitere Wachstum. Erste Projekte reichen von der vollständigen Online-Strecke zum digitalen Vertragsabschluss über Vorab-Kreditzusagen oder der Nutzung neuer Online-Marktplätze bis hin zum Angebot einzelner hinzubuchbarer Dienstleistungen. "Alle entsprechenden Angebote und ergänzenden Online-Vertriebsaktivitäten haben dabei gemeinsam, dass sie im engen Schulterschluss mit den Herstellern und insbesondere dem Handel umgesetzt werden", sagte Bandmann.

Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich der Verband optimistisch. "Für den deutschen Pkw-Markt rechnen wir mit Neuzulassungszahlen, die ungefähr auf dem Vorjahresniveau liegen", so Peter Renkel. Die Herstellerbanken wollen 2017 erneut überproportional zum Gesamtmarkt wachsen. Die Institute decken nach eigenen Angaben rund zwei Drittel des Marktes für automobile Finanzdienstleistungen ab. Nur rund ein Viertel der Neuwagenkäufe wird nicht finanziert. (dpa/se)

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