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Auto-Dialog: Von der Leyen will Ergebnisse in wenigen Wochen

30.01.2025 17:15 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ursula von der Leyen
Ursula von der Leyen: Situation in der Autoindustrie komplex
© Foto: Europäische Union

Die europäische Autoindustrie steckt in der Krise. Jetzt sollen gemeinsam Lösungen gefunden und schnell präsentiert werden. Dabei ist ein Streitthema noch vor wenigen Tagen weiter eskaliert.

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will in wenigen Wochen einen Aktionsplan zur Unterstützung der Autoindustrie vorlegen. Sie habe EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas damit beauftragt, den Plan am 5. März zu präsentieren, teilte die Brüsseler Behörde mit. In dem Papier sollen die Ergebnisse eines nun in Brüssel gestarteten Dialogs festgehalten werden. Darin tauscht sich die Kommission unter anderem mit Autobauern, Gewerkschaftsvertretern, Umweltorganisationen und Zulieferern aus. 

Die europäische Autoindustrie steht unter Druck. Sie sieht sich zunehmender Konkurrenz aus China ausgesetzt, aber auch der US-Autobauer Tesla macht europäischen Unternehmen im E-Auto-Markt Anteile streitig. Für die Wirtschaft in der EU und vor allem im Autoland Deutschland ist diese Industrie von entscheidender Bedeutung.

Rund 13 Millionen Menschen sind laut Kommission in Europa direkt oder indirekt durch sie beschäftigt. Neben den Jobs bei Autobauern wie VW, Mercedes-Benz oder BMW und Zulieferern wie Bosch sind in den Zahlen auch vier Millionen indirekte Arbeitsplätze etwa im Handel oder Werkstätten enthalten.

Streit um Klimastrafen und Verbrenner-Aus

Bei der Frage, wie die Autoindustrie unterstützt werden kann, geht es um mehrere Aspekte. Zur Debatte steht etwa, wie drohende Geldstrafen für Autobauer angepasst werden können, die sie vermutlich zahlen müssen, weil sie Klimaziele nicht einhalten können.

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Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) drängt – so wie andere Wirtschaftsvertreter – vehement darauf, die Strafen zu vermeiden, damit mehr Geld für Investitionen in E-Mobilität verfügbar ist. Zudem steht die Frage im Raum, ob das für 2035 vorgesehene Verbrenner-Aus bleibt. Umweltschützer befürchten bei diesen Themen ein Aufweichen der Klimaschutzvorgaben. Als weitere Möglichkeiten werden unter anderem Steuervorteile, Kaufprämien oder mit öffentlichen Geldern geförderte EU-Gemeinschaftsprojekte diskutiert.

VDIK fordert sofortige Aussetzung von Strafzahlungen

Die Präsidentin des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Imelda Labbé, forderte, die Transformation nicht durch mögliche CO2-Strafzahlungen zusätzlich zu belasten und nun rasch die Weichen für die Zukunft der Automobilwirtschaft zu stellen: "Wir brauchen jetzt die sofortige Aussetzung von CO2-Strafzahlungen (…). So lange die Rahmenbedingungen nicht genügen, um ausreichend Kundenvertrauen in die Elektromobilität aufzubauen, führt die Androhung von Strafzahlungen zu einem vernichtenden Wettbewerb." Labbé begrüßte den strategischen Dialog und die Entwicklung eines gemeinsamen Plans zur Absicherung der europäischen Automobilindustrie. "Es ist höchste Zeit."

William Todts, Exekutivdirektor der Umweltorganisation T&E und Teilnehmer des Dialogs, sagte nach dem Treffen, er sei sehr enttäuscht. "Was wir heute gesehen haben, war ein gut koordinierter Angriff der Autoindustrie auf die CO2-Standards für Autos." Auch die EU-Vorgaben für 2035 wolle die Autobranche ändern. In diesen ist unter anderem das Verbrenner-Aus festgehalten. 

Konfrontation bei Zöllen

Doch dass die Interessen der europäischen Industrie auch nicht immer deckungsgleich sind, zeigt sich etwa an Zusatzzöllen auf E-Autos aus China. Während etwa die deutsche Industrie sie vehement ablehnt, hatte sich Frankreich in der Vergangenheit grundsätzlich positiv zu Strafmaßnahmen gegen Chinas E-Autos geäußert. Kurz vor Beginn des neuen Dialogs hatten unter anderem die deutschen Autobauer BMW und Mercedes angekündigt, vor Gericht gegen die Maßnahme vorzugehen.

Auf den Rechtsstreit angesprochen, sagte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, dass die Situation in der Autoindustrie komplex sei. Neben chinesischen Fahrzeugen, die unter Produktionskosten verkauft würden, seien etwa die Elektrifizierung, die Infrastruktur und Qualifikationen komplizierte Themenfelder. "Wenn man den verschiedenen Autoherstellern in ganz Europa zuhört, hat man sehr unterschiedliche Ansichten dazu", so von der Leyen.


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