Daimler bekommt die schrumpfenden Gewinne in seiner Autosparte auch in diesem Jahr nicht in den Griff. Nach einem Rückgang des operativen Ergebnisses 2012 rechnet Vorstandschef Dieter Zetsche für 2013 insgesamt im Konzern mit einer Stagnation. Bei Mercedes Benz Cars werde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im laufenden Jahr sogar "leicht unterhalb" des Vorjahres liegen, kündigte Zetsche bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Stuttgart an.
2012 war der operative Gewinn bei Mercedes Benz Cars um 15 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gesunken. Zetsches kurz bevorstehende Vertragsverlängerung steht damit unter schwierigen Vorzeichen. Erst von 2014 an stellte der Manager auch für die Autosparte wieder steigende Gewinne in Aussicht. "Wir gedenken, in diesem Jahr in hohem Maße in unsere Zukunft zu investieren, was natürlich unser Ergebnis entsprechend belasten wird", sagte Zetsche. Für das vergangene Jahr zog er eine durchwachsene Bilanz: "2012 war für Daimler ein Jahr mit vielen Erfolgen, aber auch mit erkennbarem Verbesserungspotenzial", sagte er in seiner Rede. Daimler habe seine "strategischen Zielwerte" verfehlt. "Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf dem richtigen Weg."
Im vergangenen Jahr hatte der operative Gewinn spürbar auf 8,1 Milliarden Euro (2011: neun Milliarden Euro) nachgegeben. Trotz neuer Rekorde für den Pkw-Absatz und den Konzernumsatz rettete Daimler 2012 nur der Verkauf von Anteilen am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS vor einem Gewinnrückgang. Unter dem Strich fuhr der Konzern 6,5 Milliarden Euro ein. Das entspricht einem Plus von acht Prozent. Die Schwaben bezifferten den positiven Effekt des Verkaufs der EADS-Anteile mit 709 Millionen Euro.
Umsatzrendite: Rivalen zeigen Rücklichter
In der Autosparte sank die Umsatzrendite, also das Verhältnis zwischen Verkaufserlösen und dem operativen Gewinn, 2012 auf 7,1 Prozent. Die Konkurrenz von Audi und BMW hatte zuletzt zweistellige Werte präsentiert, die Zahlen für das Gesamtjahr 2012 legen die Bayern aber erst noch vor. "Mittelfristig" will Zetsche auf zehn Prozent kommen – ein Datum blieb er aber schuldig. Die Kurve kriegen will Daimler beispielsweise bei den Produktionskosten, den Fertigungszeiten pro Auto und den Strukturen im Vertrieb.