Der Daimler-Konzern hat Forderungen zweier Investoren nach einem Mercedes-Ausstieg aus der Formel 1 entschieden zurückgewiesen. "Unser Engagement ist langfristig ausgerichtet. Wir wollen uns nicht aus der Formel 1 zurückziehen. Im Gegenteil", sagte Konzernsprecher Jörg Howe der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag.
Zwei Aktionäre plädierten in der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" für einen Rückzug des Unternehmens aus dem Grand-Prix-Sport. Die Fondsgesellschaft Union kritisierte vor allem die Erfolglosigkeit. "Mercedes fährt seit Jahren hinterher, ohne Konsequenzen", erklärte Union-Manager Michael Muders. "Die Formel 1 ist teuer und bringt dem Konzern nichts."
Henning Gebhardt von der Fondsgesellschaft DWS urteilte: "Formel 1 ist nicht mehr zeitgemäß, es hilft dem Image nicht." Der Manager meinte zudem: "Es ist fragwürdig, wenn in Ländern gefahren wird, die etwa wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik stehen: Wie soll da die Marke strahlen?"
"Wir sind dabei, mit neuen Leuten"
Howe bekräftigte indes das Engagement in der Formel 1 und wies auf die jüngsten personellen Veränderungen hin. "Wir sind dabei, mit neuen Leuten - Niki Lauda und Toto Wolff - Mercedes GP wieder nach vorne zu bringen und langfristig erfolgreich zu sein", sagte er. Im Dezember hatte sich Mercedes von seinem Motorsportchef Norbert Haug nach über 22 Jahren getrennt. Der dreimalige Weltmeister Lauda war schon vor längerer Zeit als eine Art Chefkontrolleur verpflichtet worden. Sein österreichischer Landsmann Wolff ersetzt nun Haug als Gesamtverantwortlicher.
Mercedes tritt in dieser Saison mit dem Fahrerduo Nico Rosberg (Wiesbaden) und Lewis Hamilton an. Der britische Weltmeister von 2008 ist Nachfolger von Michael Schumacher. Der siebenmalige Champion aus Kerpen hat seine Karriere endgültig beendet. (dpa)
Ralf M. Reichenbach