Europas Automarkt legt weiter zu: Mit gut 1,74 Millionen Fahrzeugen seien in der Europäischen Union und EFTA im März 5,7 Prozent mehr zugelassen worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilte der Branchenverband Acea am Freitag mit. Damit stieg der Absatz den 31. Monat in Folge. Das Verkaufsvolumen sei nahe bei dem im Jahr 2007 erreichten Niveau, hieß es in Brüssel. Kurz danach hatte die Finanzkrise die Autoindustrie schwer getroffen.
In Italien sprangen die Neuzulassungen im März um 17,4 Prozent nach oben, Frankreich verzeichnete ein Plus von 7,5 Prozent. Auch Großbritannien legte zu (plus 5,3 Prozent). Deutschland (minus 0,04 Prozent) und Spanien (minus 0,7 Prozent) verzeichneten hingegen leichte Rückgänge.
Unter den deutschen Herstellern büßte Volkswagen im Sog der Affäre um manipulierte Abgasmessungen erneut Marktanteile ein. Die Wolfsburger konnten im März nur dank Zuwächsen bei den Töchtern den Absatz um 2,3 Prozent steigern. Die Kernmarke VW verzeichnete ein Minus von 1,6 Prozent. Die deutschen Konkurrenten Daimler und BMW glänzen hingegen mit zweistelligen Zuwächsen. Bei den Stuttgartern lag das Plus bei 11,0 Prozent, die Münchner schlugen 14,8 Prozent mehr Fahrzeuge los.
Erholungskurs
Autoanalysten der Wirtschaftsberatung PwC halten das Wachstum in den großen mitteleuropäischen Märkten für stabil. "Die aufgestaute Nachfrage aus den Krisenjahren birgt großes Potenzial für weiteres Marktwachstum", sagt Christoph Stürmer von PwC Autofacts.
Auch in anderen Regionen der Welt zogen die Verkäufe wieder an. Dank staatlich verordneter Steuererleichterungen legte der chinesische Markt im März nach einem schwachen Februar um zwölf Prozent auf knapp zwei Millionen Fahrzeuge zu, wie der deutsche Branchenverband VDA am Freitag mitteilte. Der VDA beruft sich auf Zahlen des Herstellerverbands CAAM, die auch Mini-Vans einschließen. Anfang der Woche hatte der chinesische Händlerverband PCA ein Plus von 7,8 Prozent auf 1,92 Millionen Stück veröffentlicht - ohne Mini-Vans. Die seit Herbst geltenden Mehrwertsteuer-Erleichterungen für kleinere Motoren mit einem Hubraum von bis zu 1,6 Litern stützten die Verkäufe in China nach wie vor. Für das gesamte erste Quartal meldete der VDA ein Plus von neun Prozent.
In den USA entwickelte sich der Markt weniger positiv. Der Autoabsatz ging trotz zwei zusätzlicher Verkaufstage im März um sieben Prozent auf 667.000 Einheiten zurück. In Russland und Brasilien schwächte sich die Talfahrt im vergangenen Monat etwas ab. Trotzdem brachen die Verkäufe noch um zehn (Russland) und 23,4 Prozent (Brasilien) ein. (dpa/se)
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