Der europäische Automarkt kommt nicht in Fahrt: Im vergangenen Jahr haben die Hersteller zum vierten Mal in Folge weniger Autos als im Vorjahr verkauft. Die Zahl der Neuzulassungen ging in den Ländern der EU und EFTA um 1,4 Prozent auf 13,6 Millionen Pkw zurück, teilte der europäische Branchenverband ACEA am Dienstag in Brüssel mit. Im Dezember beschleunigte sich die Talfahrt sogar noch. Die Zulassungen schrumpften in der EU um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf rund 995.404 Fahrzeuge.
Deutschland entwickelte sich im Gesamtjahr 2011 gegen den Trend und verzeichnete als einziger großer Markt in Europa ein dickes Wachstum. Das Plus belief sich - wie bereits bekannt - auf 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der deutsche Markt ist der größte in der EU.
Wegen der Wirtschaftskrise und steigender Arbeitslosigkeit sank die Nachfrage nach Autos in den meisten europäischen Ländern. In Frankreich belief sich das Minus auf 2,1 Prozent, in Großbritannien auf 4,4 Prozent und in Italien auf 10,9 Prozent. Den stärksten Einbruch unter den großen Märkten verzeichnete Spanien, das unter den Folgen der Rezession besonders leidet (minus 17,7 Prozent). Ein Plus meldeten dagegen einige osteuropäische Länder wie Bulgarien und die baltischen Staaten.
Zu den Gewinnern unter den Herstellern gehörte der Volkswagen-Konzern mit 7,8 Prozent mehr Autos als 2010. Allein die Marke VW schaffte ein Plus von neun Prozent. Auch BMW (plus 7,7 Prozent) und Daimler (plus 0,4 Prozent) konnte sich verbessern. Zuwächse im zweistelligen Bereich realisierten die kleineren Marken Nissan, Hyundai, Kia und Mitsubishi. Federn lassen mussten hingegen Opel (minus 1,8 Prozent), PSA (minus 8,8 Prozent) und Toyota (minus 6,3 Prozent). (dpa/se)
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- ACEA - Europamarkt 12/2011 (265.4 KB, PDF)