Schwächen bei der Pkw-Kernmarke und die teils massiven Probleme auf den Auslandsmärkten bremsen die Verkäufe des VW-Konzerns aus. Im März stagnierten die Auslieferungen bei Europas größtem Autobauer nur noch, mit minus 0,2 Prozent waren sie rein rechnerisch sogar rückläufig. Im Vergleich der Startquartale steht dank der besseren Monate Januar und Februar noch ein Verkaufsplus von 0,8 Prozent, wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten.
Europa ist per März für den Konzern Volkswagen gut drei Prozent im Plus. Doch im Vergleich mit anderen hinkt die VW-Gruppe hinterher. Denn die Branche meldete gut acht Prozent Zuwachs bei den Neuzulassungen in der EU. Sie sind praktisch deckungsgleich mit den Neuwagenverkäufen.
Die Sorgenmärkte bleiben bei VW altbekannt: Russland ist per März 16 Prozent im Minus, Südamerika gar 28 Prozent. Die USA als zweitgrößter Markt der Welt verlieren knapp 6 Prozent. China dagegen kommt auf gut sechs Prozent Auslieferungsplus. Die dort per März verkauften 955.500 Fahrzeuge machen 38 Prozent der weltweiten Konzern-Gesamtverkäufe aus, die im Startquartal die Grenze von 2,5 Millionen Stück knackten.
VW Pkw weiter auf Talfahrt
Die beim Absatz wichtigste Marke VW-Pkw steckt weiter im Minus fest. Nach einem Rückgang um 2,7 Prozent im Einzelmonat März liegen die Auslieferungen nach dem Startquartal 2016 nun um 1,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. In den USA, wo VW-Pkw in der Abgas-Affäre unter einem Diesel-Verkaufsstopp leidet und mit Image-Schäden rechnen muss, brachten die ersten drei Monate im Jahresvergleich ein Minus von 12,5 Prozent. Schlecht lief es im Quartalsvergleich auch in Südamerika (minus 31,3 Prozent) und in Russland (minus 12,5 Prozent).
Der Heimatmarkt Deutschland ist für die Marke rund um Golf und Passat gegen den Branchentrend um 3,8 Prozent rückläufig. Neben der Region Zentral- und Osteuropa, die trotz Russland-Schwäche in Summe um 2,1 Prozent im Plus liegt, ist einzig China ein Lichtblick: Auf dem weltgrößten Pkw-Markt lieferte VW-Pkw per März 6,5 Prozent mehr aus.
Mit den dort von Januar bis Ende März 722.800 verkauften VW-Pkw entfallen 50 Prozent der weltweiten Auslieferungen auf das Reich der Mitte. Nach Auskunft einer Sprecherin ist es das erste Mal, dass VW in einem Startquartel weltweit jeden zweiten Wagen in China los wurde. Damit ist VW mehr denn je abhängig vom Erfolg in der Volksrepublik, wo das Geschäft in Gemeinschaftsunternehmen läuft. (dpa)