Im Abgas-Skandal hält sich der Autozulieferer Bosch weiter bedeckt. Grundsätzlich folge man bei der Produktentwicklung dem "Prinzip der Legalität" - ob dies in der Vergangenheit aber stets geschehen sei, wolle er nicht kommentieren, sagte Bosch-Cheflobbyist Peter Biesenbach am Donnerstag vor EU-Abgeordneten in Straßburg. "Wir wissen es einfach nicht."
Biesenbach verwies auf interne Ermittlungen, welche eine mögliche Beteiligung an der VW-Dieselaffäre klären sollen. Ein Ende sei dabei noch nicht in Sicht. "Es ist ein Prozess, der ist langwierig, und er geht weit zurück in die Vergangenheit", erklärte Biesenbach.
Bosch hatte Software an Volkswagen geliefert, die von dem Wolfsburger Autobauer für den massenhaften Abgasbetrug genutzt wurde. Kürzlich wurde eine US-Klageschrift von Diesel-Kunden bekannt, in der diese Bosch eine aktive Mittäterschaft bei den Manipulationen vorwarfen.
Die Bosch-Vertreter traten vor dem Abgas-Untersuchungsausschuss des EU-Parlaments auf. Das Gremium soll klären, ob die EU-Kommission bei der Gesetzgebung zu Abgastests stets korrekt gearbeitet hat oder nachlässig war. Die Bosch-Mitarbeiter sollten vor dem Ausschuss auch technische Abläufe erklären. Allerdings richtete sich der Fokus der Abgeordneten in der Anhörung auf die Vorwürfe gegen den Zulieferer. (dpa)