Sixt hat im zweiten Quartal deutlich weniger Geld verdient, rechnet aber weiter mit einem insgesamt guten Jahr. Angesichts der Schuldenkrise richte sich der Konzern aber auf schwierigere Zeiten ein. "Die bisherige Geschäftsentwicklung bestätigt unsere Erwartung, dass wir 2012 erneut mit einem erfreulichen Ergebnis abschließen werden", teilte Firmenchef Erich Sixt am Dienstag mit. Trotz der Lage auf vielen europäischen Märkten habe sich der Konzern gut behauptet.
Vor allem die Kosten für den Ausbau des noch jungen Sixt-Geschäfts in den USA und die mit BMW betriebene Carsharing-Tochter "DriveNow" drückten den Gewinn. Dabei liefen die Geschäfte jenseits des Atlantiks nach wie vor besser als erwartet. "Wir haben in den USA erfolgreich Fuß gefasst", sagte Finanzchef Julian zu Putlitz. Beim Start von "DriveNow" in San Francisco ist Sixt allerdings nicht mit an Bord, die Tochter dort gehört vollständig BMW. Von einem "Abnabelungsprozess" wollte zu Putlitz aber nicht sprechen.
Insgesamt hätten sich alle Zahlen im Rahmen der Erwartungen entwickelt und seien angesichts der Lage in Europa "sehr ordentlich", sagte zu Putlitz. Auch wenn im Jubiläumsjahr zum 100. Geburtstag keinen neues Rekordjahr erreicht werde, gebe es keinen Grund zur Unzufriedenheit. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn zwischen April und Juni um 6,5 Prozent auf knapp 26 Millionen Euro zusammen.
Konjunkturdelle spürbar
Der Umsatz legte im zweiten Viertel leicht um 1,3 Prozent auf gut 396 Millionen Euro zu. Im Kerngeschäft legte der Konzern allerdings erneut deutlich zu, die Vermieterlöse wuchsen im abgelaufenen Quartal um fast sechs Prozent auf 237 Millionen Euro, vor allem im Ausland liefen die Geschäfte gut. Allerdings spüre der Konzern auch in Deutschland langsam die nachlassende Konjunktur. Sixt hatte bereits angekündigt, das Rekordjahr 2011 kaum übertreffen zu können.
In Deutschland wuchsen im gesamten ersten Halbjahr die Vermietumsätze um 2,5 Prozent auf 297,7 Millionen Euro, das Auslandsgeschäft legte deutlich um 20 Prozent auf 155 Millionen Euro zu. Sixt will künftig unabhängiger vom deutschen Markt werden und bis 2015 an den Rivalen Hertz, Avis und Europcar in Europa vorbeiziehen. (dpa)