BMW und Toyota planen einem Zeitungsbericht zufolge eine umfangreiche Motorenkooperation. Demnach wird der Münchner Autobauer an die Japaner Dieselmotoren liefern. Umgekehrt werde der Hybrid-Pionier Toyota den Bayern die Technologie zur Kopplung von Verbrennungs- und Elektromotoren zur Verfügung stellen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) mit Verweis aus Verhandlungskreise. Ein BMW-Sprecher wollte den Medienbericht nicht kommentieren. Laut "SZ" sollen Mitte der Woche in Tokio Details zur Zusammenarbeit bekanntgegeben werden.
Mit dem Schritt wolle Toyota die Position in Europa – dem Hauptmarkt für Dieseltechnologie bei Personenwagen – stärken, ohne selbst teure Investitionen tätigen zu müssen. BMW hat schon eine Zusammenarbeit bei Hybridantrieben mit dem Motorenpartner PSA Peugeot Citroën vereinbart (wir berichteten). Die Projekte laufen aber erst an. Die Allianz zwischen BMW und den Franzosen bleibe von der künftigen Zusammenarbeit mit Toyota "unberührt", berichtet das Blatt.
BMW-Chef Norbert Reithofer hat die Belieferung Dritter mit Motoren zum Bestandteil der Unternehmensstrategie gemacht. Die bisherigen Vereinbarungen laufen aber schleppend an. Wegen der möglichen Pleite von Saab steht die Belieferung des schwedischen Autobauers infrage. An den US-Nischenhersteller Tesla sollen vergleichsweise geringe Stückzahlen gehen.
Der US-Polizeiwagenhersteller Carbon Motors will laut Abmachung von 2010 zwar mehr als 240.000 Dieselmotoren beziehen, hat aber noch Probleme, den Wagen überhaupt auf die Räder zu stellen. Toyota ist zwar in den vergangenen Monaten von Massenrückrufen und den Naturkatastrophen belastet worden, gehört aber nach wie vor unter den Autobauern zum weltweiten Spitzentrio. (dpa)
Karl Schuler