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Youngtimer als Wertanlage: Marktpreisanalyse nur bedingt aussagekräftig

16.11.2023 09:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
BMW
Die Preise für ältere BMW 3er wie den E30 sind in Deutschland deutlich gestiegen. Als Wertanlage bietet die Baureihe durchaus Potenzial.
© Foto: BMW

Wer in Gebrauchtwagenbörsen nach alten BMW 3er sucht, könnte sich über die hohen Preise wundern. Die steigen nämlich ab einem gewissen Alter. Klingt nach guter Wertanlage. Ganz so einfach ist die Sache jedoch nicht.

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Wenn Autos älter werden, verlieren sie naturgemäß an Wert. Ab einem gewissen Alter kann in einigen Fällen ihr Wert allerdings auch wieder steigen. Mancher Youngtimer bietet sogar Potenzial als Wertanlage. Doch in nur wenigen Fällen lässt die Investition in ein betagteres Fahrzeug auch verlässlich den finanziellen Einsatz steigern, wie eine Analyse von Durchschnittspreisen der Online-Gebrauchtwagenbörse Mobile.de andeutet.

Ein langfristig verlässliches Wertsteigerungspotenzial dürfte laut Mobile-Preischeck im BMW 3er schlummern. In den ersten 20 Jahren kommt es zu den marktüblichen Wertverlusten. Die bei Mobile aufgerufenen Preise sinken für die Mittelklasse-Baureihe entsprechend kontinuierlich. Die mit 4.957 Euro durchschnittlich niedrigsten Preise werden für 20 bis 22 Jahre Exemplare aufgerufen. In den älteren Vergleichsgruppen ziehen die Preise hingegen wieder an. 22 bis 24 Jahre BMW 3er kosten im Schnitt 5.374 Euro, bei den 26 bis 28 Jahre alten Fahrzeugen sind es bereits 7.102 Euro, im Alter von 36 bis 38 Jahre werden sogar im Schnitt 17.662 Euro aufgerufen.

Kein Selbstläufer-Invest

Es handelt sich dabei allerdings um eine grobe Analyse, die einige Faktoren unberücksichtigt lässt. Wer sich irgendeinen 20 bis 22 Jahre alten 3er für zum Beispiel 5.000 Euro anschafft, kann nicht automatisch mit einer Verdreifachung seines Einsatzes rechnen, sollte dieser ein Alter von 36 bis 38 Jahre erreichen. Mit zunehmendem Alter wächst zum Beispiel speziell beim BMW 3er der Anteil der Cabriolets und anderer Schmuckstücke wie etwa den M-Modellen, die traditionell zu höheren Preisen gehandelt werden. Das treibt auch den Durchschnittspreis nach oben. Wer vor einigen Jahren ein Exemplar der 3er-Generation E30 günstig erworben und anschließend pfleglich behandelt hat, dürfte aktuell vermutlich mehr verlangen können, als er gezahlt hat. Doch als Selbstläufer-Invest darf man den Preisvergleich unterschiedlich alter 3er nicht verstehen.

Im Fall der Mercedes E-Klasse zeigt sich ein ähnliches, jedoch zeitversetztes Phänomen von wieder steigenden Preisen. Bis in die Gruppe der 24 bis 26 Jahre alten Exemplare erreicht der durchschnittliche Preis einen Tiefpunkt von 4.553 Euro. Bei den 26 bis 28 Jahre alten Exemplare sind es hingegen 11.795 Euro, bei den 28 bis 30 Jahre alten E-Klasse werden sogar 15.226 Euro aufgerufen. In diesem Fall deutet sich bei der Preisanalyse eine Vervielfachung des Einsatzes in nur wenigen Jahren an. Alte und günstige E-Klasse werden allerdings vermehrt von Autohändlern aufgekauft, die diese dann in die Nahost-Region oder nach Afrika importieren. Günstige Exemplare werden also dem Markt entzogen. In Deutschland bleiben dann wiederum besonders wertvolle Liebhaberstücke übrig, die entsprechend die Durchschnittspreise in die Höhe treiben.

Auch beim VW Golf steigen die Preise wieder, wenn dieser zum Youngtimer reift. Tiefpunkt ist ein Durchschnittspreis von 2.301 Euro bei den 22 bis 24 Jahre alten Gölfen. Sind diese hingegen 30 bis 32 Jahre alt, werden im Schnitt 8.369 Euro aufgerufen. Allerdings steigt auch hier, wie beim BMW 3er mit dem gestiegenen Alter der Anteil der Cabriolets, was eben auch die Durchschnittspreise steigen lässt.


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