Pixelconcept und TÜV Nord Mobilität wollen Autohäuser und ihre Kunden im digitalen Verkaufsprozess stärker unterstützen. Dazu haben die Unternehmen eine neue Kooperation vereinbart. Erstes gemeinsames Projekt ist die Video-Zustandsbewertung von Gebrauchtfahrzeugen, wie Pixelconcept-Geschäftsführer Torben Ullmann am Freitag laut einer Mitteilung erklärte. Aktuell befinde man sich bereits in der Pilotphase.
Zunächst wollen die Kooperationspartner herausfinden, ob die Ergebnisse einer Videobegutachtung so valide sind, dass sie einen Werkstattbesuch ersetzen können. Gemeinsam mit fünf Pilothändlern werden derzeit der Ablauf und das Handling getestet. Zum Einsatz kommt das patentierte SofortGutachten-System, das der TÜV Nord vor gut zwei Jahren eingeführt hat (wir berichteten). Mit dessen Hilfe soll mit oder ohne Vorort-Termin ein verbindliches Inzahlungnahmeangebot erstellt werden. Im Nachgang kann der Händler ortsunabhängig den GW-Ankauf und das Inzahlungnahmegeschäft abwickeln.
"Es zeigt sich, dass wir mit TÜV Nord Mobilität den perfekten Partner mit umfangreichem Know-how und Kapazitäten gefunden haben, um praxistaugliche und innovative Konzepte zu entwickeln", so Ullmann. Dadurch könne man die eigenen Software-Lösungen für Autohäuser "mit hochprofessionellen Managed Services ergänzen". Auch Dirk Helmold, Vorstandsmitglied bei TÜV Nord Mobilität sowie Leiter Corporate Vertrieb und Marketing, ist vom Nutzen der Kooperation überzeugt: "Mit Pixelconcept erweitern wir unser digitales Angebot gleich für mehrere Prozesse im Autohandel." Der Partner könne in einer einzigen Plattform möglichst viele Autohandelsbereiche abdecken und sei bereit, gemeinsam neue Produkte zu entwickeln.
So läuft die Video-Bewertung ab
Die softwaregestützte Erstellung des Zustandsreports via Smartphone kann mit oder ohne Termin im Autohaus erfolgen. So kann der Endkunde den Bericht selbst von zu Hause aus durchführen. In diesem Fall sendet der TÜV Nord an den Kunden zum vereinbarten Besichtigungstermin eine SMS mit einem Link, über den der Videochatraum betreten werden kann. Dort erhält er Instruktionen vom "TÜV-SofortGutachter", um die Aufnahmen vom Fahrzeug anzufertigen.
Nach dem Chat wird der Zustandsbericht an das "Automanager"-System von Pixelconcept im jeweiligen Autohaus gesendet. Das Kundenfahrzeug wird dabei automatisch angelegt. Der Betrieb kann dann per Klick entscheiden, ob es sich um ein B2B- oder B2C-Auto handelt und entsprechend eine Preisbewertung ermitteln bzw. sich von Wiederverkäufern Angebote machen lassen. Alternativ kann der Kunde ins Autohaus kommen, wo ein Mitarbeiter die Kameraführung übernimmt, während der Kunde beispielsweise eine Probefahrt durchführt. Der Verkäufer kann so auch spontan eine Bewertung vornehmen, weil er nicht auf freie Kapazitäten in der Werkstatt angewiesen ist.
"In der Pilotphase interessiert uns, wie zufrieden beide Seiten mit der Durchführung und dem Ergebnis waren", betonte Ullmann mit Blick auf Zeitersparnis, überregionale Geschäftsanbahnung und eine verbindlichere Gebrauchtwagen-Kalkulation. Helmold sieht einen großen Vorteil des neuen Workflows darin, dass "die Produktivität der Werkstatt durch die Inzahlungnahmen von Gebrauchtwagen nicht unnötig beeinträchtigt wird und diese stattdessen zu regulären Stundenverrechnungssätzen ausgelastet werden kann". (AH)
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