Der deutsche Gebrauchtwagenmarkt hat seinen Wachstumskurs im Juli fortgesetzt. Nach Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) stieg die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen um 13,3 Prozent auf 747.831. Bereits im Juni hatte es einen zweistelligen Zuwachs gegeben (wir berichteten). Trotzdem ist die Bilanz nach sieben Monaten weiter negativ: Kumuliert wurden bislang rund 3,95 Millionen Gebrauchte gezählt – ein Minus von 7,6 Prozent.
"Diese Zahlen könnten noch höher liegen, wenn nicht einige Kfz-Zulassungsstellen immer noch im Krisenmodus arbeiten würden", erklärte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Insbesondere in Ballungsgebieten, wie beispielsweise Berlin, Frankfurt am Main, Köln oder Stuttgart, hätten sich die örtlichen Kfz-Innungen bereits an die Verantwortlichen bis hin zu den Stadtoberhäuptern gewandt, um auf die unhaltbaren Zustände wochenlangen Wartens auf eine erteilte Fahrzeugzulassung hinzuweisen und dringend um Abhilfe zu bitten.
"Kein Händler kann einem Kunden erklären, warum dieser mehrere Wochen lang warten muss, bis er sein bereitstehendes Fahrzeug endlich benutzen kann", so Karpinski. Und für den Handel sei es unzumutbar, die vom Hersteller oder Importeur gelieferten Kundenfahrzeuge aufgrund der Wartezeiten auf eigene Kosten wochenlang vorfinanzieren zu müssen. "Die zuständigen kommunalen Behörden müssen alles dafür tun, die teilweise nach wie vor unerträglichen Verhältnisse abzustellen, etwa durch verstärkten Personaleinsatz und bessere Organisation im Rahmen der herkömmlichen Zulassungsverfahren", forderte der Branchenvertreter.
Der ZDK dringt mit Nachdruck darauf, dass das vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) verantwortete Projekt der Internet-basierten Fahrzeug-Zulassung ("i-Kfz") so schnell wie möglich komplett umgesetzt wird. Über das System sollen Erstzulassung und Zulassung auf einen neuen Halter ohne physischen Behördenkontakt und direkt über das Autohaus digital vollzogen werden. (AH)