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Verbandstagung: Im Nissan-Handel rumort es

27.11.2017 17:36 Uhr
Verbandstagung: Im Nissan-Handel rumort es
Das Präsidium des Nissan-Händlerverbands (v.l.): Markus Walter, Marlies Wegener, Frank Perez(Präsident), Jürgen Mattern, Jörg Seemann (Geschäftsführer) und Alfred Gabrisch.
© Foto: Armin Wutzer/AUTOHAUS

Für Deutschlands Nissan-Betriebe bietet das Geschäftsjahr 2017 wenig Anlass zur Freude. Die Ursachen dafür kamen auf der Jahresversammlung in Fulda zur Sprache.

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Von Armin Wutzer/AUTOHAUS

Die Ertragslage bei Deutschlands Nissan-Händlern hat sich in diesem Jahr deutlich verschärft. Nachdem die Rendite zuvor bereits von 2,3 auf 2,1 Prozent nachgegeben hatte, stürzt sie in diesem Jahr regelrecht ab. So prognostiziert der Verband der Nissan Vertragshändler Deutschland (VDNH) für 2017 nur noch 1,3 Prozent durchschnittlichen Umsatzertrag. Große Verantwortung komme dabei dem Importeur zu. Das machte Verbandspräsident Frank Perez in seiner Rede auf dem jährlichen Nissan-Händlerverbandstag, auf dem die Zahlen vorgestellt wurden, deutlich. Perez kritisierte, dass Ertragssteigerungen von Nissan auf Kosten der Händler realisiert würden. "Ich wünsche den Herstellern hohe Profite, aber wir müssen auch davon leben können", mahnte der Verbandspräsident. Das sei aktuell nicht gegeben.

Für die meisten Sorgenfalten bei den Händlern sorgen in diesem Zusammenhang die Absatzziele von Nissan. Derzeit hat die Marke einen Marktanteil von rund zwei Prozent, der bislang unbedingt gehalten werden sollte. Viele Händler beklagen, dass das nur durch enorme, vom Importeur verordnete Mindestrabatte und Eigenzulassungen erreicht werde. Das sei "nicht befriedigend" sagt VDNH-Präsidiumsmitglied Marlies Wegener. "Wir haben Angst, durch die Preisschleuderei zur Ramschmarke zu werden", ergänzte sie. Die Preise werden allerdings auch von einem Intramarkenwettbewerb nach unten getrieben. Dieser sei ausgeartet und schade letztlich allen, sagte VDNH-Geschäftsführer Jörg Seemann.

Für die Zukunft wünschen sich die Nissan-Händler vor allem, dass die Modellpalette nach oben wie nach unten ausgebaut wird und mehr Modellvarianten zur Auswahl stehen. Daneben fordern sie, dass bei Belieferung und Qualität von Ersatzteilen nachgebessert wird. Teile kämen aufgrund von Engpässen oftmals erst spät bei den Händlern an und seien zu oft beschädigt, hieß es.

Rege Nachfrage nach neuem Leaf

Doch es gibt auch Optimismus. Bei der zweiten Generation des elektrischen Nissan Leaf berichten etliche Veranstaltungsteilnehmer schon vor dem offiziellen Verkaufsstart von regem Kundeninteresse und etlichen Vorbestellungen. Auch die neue "Innenstadtgarantie", mit der Kunden Dieselfahrzeuge bei längeren Fahrverboten zurückgeben können, halten viele Händler für eine sinnvolle Marketing-Maßnahme. Die Garantie wird allerdings nur bei bestimmten Finanzierungslösungen angeboten. Tritt der Garantiefall ein, nimmt der Händler das Fahrzeug zurück, und der Kunde erhält von Nissan zusätzlich eine Kostenbeteiligung.

Da die Garantie aber nur bei Neuwagen möglich ist, gibt es zahlreiche Rufe nach Hilfe für die Vermarktung von Euro-5-Dieseln, beispielsweise mit Hardware-Nachrüstungen. Hier musste Dagleff Seeck, Director Aftersales bei der Nissan Center Europe GmbH, die Händler allerdings enttäuschen. Derzeit gebe es schlicht noch keine Vorgaben aus der Politik, nach denen sich die Marke richten könnte. Nissan-Geschäftsführer Thomas Hausch versicherte jedoch, dass der Importeur die Händler mit ihren Wünschen und Anregungen ernst nehme und kündigte entsprechende Maßnahmen an. So werde es beispielsweise in Zukunft kein Wachstum mehr um jeden Preis geben. Und auch die Modellpalette werde ausgebaut.

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