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VAPV zu Händlervertragsplänen: "Nationale Interessen verhandeln"

11.10.2017 15:57 Uhr
VAPV zu Händlervertragsplänen: "Nationale Interessen verhandeln"
VAPV-Präsident Dirk Weddigen von Knapp wird in den Gesprächen mit dem Hersteller für die Interessen der deutschen Händler eintreten.
© Foto: Oliver Vosshage/www.ov-pics.com

Der Präsident des deutschen Volkswagen- und Audi-Partnerverbandes, Dirk Weddigen von Knapp, hätte lieber auf einen neuen Händlervertrag verzichtet. Jetzt müssen die Interessen der deutschen Händler so gut es geht vertreten werden.

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Anfang der Woche hat Volkswagen Pkw-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann Fakten geschaffen und bekannt gegeben, dass die Marke im ersten Quartal 2018 die Händlerverträge kündigen wird. Der Volkswagen Audi Partnerverband (VAPV) hätte gerne auf neue Verträge verzichtet. "Warum belassen wir es nicht bei unseren erfolgreichen und bewährten Regelungen und vereinbaren für die digitalen Herausforderungen sowie die Elektrofahrzeuge entsprechende Veränderungen?", hatte deren Präsident Dirk Weddigen von Knapp noch anlässlich der VAPV-Partnerverbandstagung am 27. September in Mainz gesagt.

"Lange haben wir in bilateralen Gesprächen versucht, das Werk zu überzeugen, die bestehenden Verträge mit Anlagen zu ergänzen, um den künftigen Anforderungen an unser Geschäft gerecht zu werden", teilte er am Mittwoch auf Anfrage von AUTOHAUS mit. "Da die Hersteller aber die Voraussetzungen in Europa so weit wie möglich harmonisieren wollen, haben sie sich für neue Verträge entschieden." Das Gute daran:  "Einige von uns in der letzten Zeit reklamierten Punkte wurden dabei beachtet."

Jetzt gelte es so gut wie möglich für die deutschen Partner zu verhandeln. Weddigen von Knapp: "Wir sind in die Gespräche und Arbeitsgruppen mit den Herstellern integriert und konnten sehr aktiv zu den angekündigten Einsparpotentialen beitragen. Die jetzt vorgelegte Geschwindigkeit entspricht den Ankündigungen, die Herr Stackmann schon in Berlin gemacht hat. Das bestehende Zeitfenster werden wir nutzen, um in schon geplanten Gesprächsrunden die nationalen Interessen unserer Partner zu verhandeln." (dp)

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KOMMENTARE


Sascha Spindler

23.10.2017 - 18:11 Uhr

Der von Volkswagen ausgelöste Diesel-Skandal betrifft nicht nur die VW- und Audi-Händler, sondern betrifft die gesamt Branche. Wir als Suzuki-Händlerverband vertreten unsere Suzuki-Händler. Unser Hersteller und unser Importeur sind von dem von VW ausgelösten Diesel-Skandal direkt nicht betroffen. Aber dennoch haben wir als Suzuki-Händler seit Bekanntwerden des Skandals erhebliche Probleme, Diesel-Fahrzeuge abzusetzen. Unser Vitara-Modell wurde früher zum großen Anteil mit Diesel-Motoren verkauft. Heute ist dieser Anteil verschwindend gering. Die VW- und Audi-Händler haben hier Möglichkeiten einen Ausgleich über den Volkswagen-Konzern intern zu verhandeln. Aber welche Möglichkeiten haben wir Suzuki-Händler? Wenn sich dann die Vertriebsvorstände von VW in die Presse stellen und sagen, dass die Diesel-Modelle, insbesondere noch von VW, keine Restwertprobleme hätten, kann dies -gelinde gesagt- einfach nur erstaunen. Wir Händler tauschen doch genau diese Fahrzeuge im Moment mit äußerster Vorsicht ein. Zukäufe von Diesel-Modellen werden im Moment komplett gemieden. Volkswagen hat in unserer Branche dafür gesorgt, dass teilweise komplette Fahrzeugflotten entwertet wurden und Restwerte überhaupt nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Die VW- und Audi-Händler können hier möglicherweise durch geschickte Verhandlungen einen Ausgleich erwarten, aber welchen Ausgleich können denn große, unabhängige Leasing-Gesellschaften erwarten? Werden Banken zukünftig die Leasing-Restwerte noch vorsichtiger kalkulieren und damit die Leasing-Raten für alle Kunden über alle Hersteller/Importeure teurer? Nein, der Volkswagenkonzern mit allen verbundenen Konzernmarken setzt noch einen oben drauf und entwickelt die „Umweltprämie“ und versucht stagnierende Absatzzahlen in Deutschland durch unverhältnismäßig hohe Verkaufsunterstützungen anzukurbeln. Damit zahlen die Hersteller, die den Diesel-Skandal nicht ausgelöst haben, indirekt die Verfehlungen des Volkswagen-Konzerns mit. Volkswagen konnte wohl über Jahre Gelder in der Forschung und Entwicklung einsparen, wo andere Hersteller teure Komponenten und Software verbaut haben und VW wahrscheinlich mit alter Technik den Kunden und Behörden falsche Werte vorgegaukelt hat. Also liebe Händlerkolleginnen und Kollegen von VW, ja, Ihre Forderung gegenüber dem Hersteller ist genau richtig – aber nicht nur die VW- und Audi-Händler sind davon betroffen, auch wir kleinen Marken leiden unter diesem VW-Skandal! Sascha Spindler, Geschäftsführer Suzuki Automobil Händlerverband e.V


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