Die Online-Recherche animiert Kunden zum Besuch im Autohaus. Laut einer Umfrage der Fahrzeugbörse Autoscout24 kommen 25 Prozent der Gebrauchtwagen-Interessenten aus dem Internet spontan bei einem Händler vorbei, ohne vorher anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben. Dies gelte im selben Maß für markengebundene (24 Prozent Direktbesuche) und freie Händler (22 Prozent), hieß es.
Dabei scheint der Preis nicht ausschlaggebend: Bei unter 20.000 Euro liegt der Anteil der unmittelbaren Besuche bei 26 Prozent, bei über 20.000 nur unwesentlich darunter – bei 22 Prozent. Während ein Viertel einfach vorbeikommt, fragen 23 Prozent vorher per E-Mail an. Gut die Hälfte (52 Prozent) der Interessenten nimmt zunächst telefonisch Kontakt mit dem Verkäufer auf.
Stephan Spaete, Senior Vice President Sales & Operations bei Autoscout24, rät den Händlern, zusätzlich zu den online inserierten Autos auch alternative Fahrzeugvorschläge für die Internetinteressenten bereitzuhalten. "Außerdem gehört in jedes Inserat die Aufforderung, einen Termin für eine Probefahrt zu vereinbaren. So wissen die Händler, wer wann kommt, und können die Käufer besser beraten."
Spontane Holländer, akkurate Österreicher
Der Anteil an Direktbesuchen von Interessenten aus dem Internet ist laut Umfrage in anderen europäischen Ländern wesentlich höher als in Deutschland. 38 Prozent der befragten Holländer kommen ohne Vorankündigung ins Autohaus. Damit liegen sie vor den Italienern und den Spaniern (je 31 Prozent) sowie den Belgiern (30 Prozent). Interessenten in Frankreich (24 Prozent Direktbesuche) und Österreich (23 Prozent Direktbesuche) gehen am seltensten spontan zum Händler.
Autoscout24 befragte europaweit online 4.526 Nutzer (davon 550 in Deutschland), die sich für Gebrauchtwagen von einem Händler interessierten. (se)
Heinz Kretschmer