Die Schweizer Kestenholz Gruppe hat die weitere Expansion in Deutschland angekündigt. Mit Wirkung zum 1. Februar 2023 werde die Mercedes-Benz Falter Gruppe mit sieben Standorten im Herzen der Pfalz und in Baden-Württemberg übernommen, teilte das Familienunternehmen am Mittwoch in Pratteln mit.
Kestenholz wird nach eigenen Angaben alle 380 Falter-Mitarbeiter weiterbeschäftigen. Verantwortlich bleibe der bisherige Geschäftsführer Holger Krimmel als neuer COO. Dies garantiere weiterhin hohe Kompetenz in der Kundenbetreuung, hieß es.
Das Autohaus Falter wurde 1961 gegründet und ist seitdem Vertragspartner von Mercedes-Benz. Der heutige Inhaber Jürgen Schollmeier erwarb das Unternehmen im Februar 1998. Gleichzeitig trat Holger Krimmel als Prokurist in die Firma ein. Aktuell gibt es Standorte in Neustadt an der Weinstraße (Stammsitz), Bad Dürkheim, Grünstadt, Worms, Schwetzingen, Hockenheim und Wiesloch.
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Der Verkauf an die Kestenholz Gruppe habe die langfristige Sicherung des Mercedes-Geschäftes im deutschen Markt zum Ziel, erklärten die Familie Schollmeier und Holger Krimmel. Nachfolgeregelung, Erhalt der Arbeitsplätze, Skaleneffekte in der Verwaltung und Informatik, Innovationsaustausch und langfristiges Überleben im Automobilumfeld seien weitere Gründe für die Entscheidung.
Kestenholz bezeichnete den Ausbau der Präsenz im Süden von Rheinland-Pfalz als wichtigen Schritt in der über 70-jährigen Firmengeschichte. Man wolle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristig sichere Arbeitsplätze garantieren und weiter in die Ausbildungsplätze investieren, so die Eigentümer-Familie.
Kestenholz: seit Jahrzehnten eng mit Mercedes verbunden
Die Kestenholz Gruppe wurde vor 70 Jahren in Niederdorf / Schweiz gegründet und ist ebenfalls seit Jahrzehnten eng mit Mercedes verbunden. 2015 folgte der Eintritt in den deutschen Markt – mit der Übernahme der ehemaligen Daimler-Niederlassungsbetriebe in Freiburg und Bad Säckingen. Seit Mitte 2022 gehört auch die Koblenzer Lyhs & Gondert GmbH zum Verbund.
Die Kestenholz Automotive Holding zählt aktuell acht Standorte mit rund 820 Beschäftigten. Der Jahresumsatz liegt bei etwa 500 Millionen Euro. Seit 2022 führt Thomas Kestenholz das Unternehmen in dritter Generation.